Paul VI. wird seliggesprochen
Nach Medienberichten soll es sich bei dem Wunder um die unerklärliche Heilung eines Kindes im Mutterleib handeln, die 2001 in den Vereinigten Staaten festgestellt wurde. Ärzte hatten demnach für das Kind starke Gehirnschäden und weitere schwere Beeinträchtigungen diagnostiziert. Eine Abtreibung habe die Mutter jedoch abgelehnt.
Stattdessen habe sie sich an eine befreundete Ordensfrau gewandt, die Paul VI. persönlich begegnet sei. Auf ihre Empfehlung wandte sie sich im Gebet an Paul VI. Hierbei soll sie ein kleines Stoffstück von einem Gewand diese Papstes verwendet haben.
Seligsprechung als Teil der Weltbischofssynode
Die Seligsprechung dürfte im Rahmen der Abschlusszeremonie der Weltbischofssynode über die Familienseelsorge in Rom stattfinden, die am 19. Oktober endet. Paul VI. hatte die Synode 1965 auf Anregung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) als ständige Einrichtung ins Leben gerufen.
Papst Paul VI. war der Nachfolger des jüngst heiliggesprochenen Johannes XXIII. (1958-1963). Er führte das Zweite Vatikanische Konzil fort, das die katholische Kirche für die moderne öffnete. Er leitete die katholische Kirche in den turbulenten 1960er und 1970er Jahren, die von Studentenprotesten und sexueller Revolution in der westlichen Welt geprägt waren. Paul VI. war zudem der erste "Reisepapst" des 20. Jahrhunderts mit mehreren bedeutenden Auslandsbesuchen, etwa bei den Vereinten Nationen in New York, im Heiligen Land oder in Afrika. Er setzte die Liturgiereform nach dem Konzil ins Werk, die den katholischen Gottesdienst modernisierte und die Volkssprache in der Liturgie gestattete. (KNA)