Oberhirten hatten wegen Corona-Lage kurzfristig um neuen Termin gebeten

Vatikan verschiebt Ad-limina-Besuch von Österreichs Bischöfen auf 2022

Veröffentlicht am 23.11.2021 um 11:46 Uhr – Lesedauer: 

Wien ‐ Schon einmal hatten die österreichischen Bischöfe ihren geplanten Ad-limina-Besuch beim Papst verschoben. Die verschärfte Corona-Lage in der Heimat sorgte dafür, dass die Oberhirten erneut um eine Neuansetzung baten. Der Vatikan reagierte schnell.

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Der Vatikan hat der Bitte der österreichischen Bischöfe um Verschiebung ihres Besuchs in Rom entsprochen. Es solle nun für den anstehenden Ad-limina-Besuch ein neuer Termin im kommenden Jahr gefunden werden, der "hoffentlich nicht mehr von der Corona-Pandemie überschattet" sein werde, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, am Dienstag der Wiener Presseagentur Kathpress. Er zeigte sich "sehr dankbar für die rasche Antwort aus Rom und das wohlwollende Verständnis".

Vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Lage in Österreich hatten die Bischöfe Papst Franziskus am Dienstagvormittag gebeten, ihren Ad-limina-Besuch erneut zu verschieben. "Da die Situation in Österreich aufgrund des vierten Lockdowns sehr angespannt ist, wollen wir Bischöfe jetzt als Zeichen der Verbundenheit im Land bei den Menschen bleiben", sagte Lackner der Kathpress. Der päpstliche Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, hatte den Vatikan offiziell über die Bitte informiert.

Schwere Entscheidung

Laut Lackner hatten sich alle Mitglieder der Bischofskonferenz bei einer Videokonferenz am Montagabend für die Verschiebung ausgesprochen. Erschwert habe die Entscheidung, dass man sich schon lange intensiv vorbereitet und auf den Austausch mit dem Papst und seinen engsten Mitarbeitern gefreut habe. Der Verzicht sei daher auch "ein Zeichen der Solidarität mit allen, die als Genesene oder Geimpfte derzeit auf vieles verzichten müssen, um gemeinsam einen Weg aus einer lebensbedrohenden Pandemie zu gehen", so Lackner, der wie alle österreichischen Bischöfe geimpft ist. Erst kürzlich hatte Lackner erklärt, beim Ad-limina-Besuch mit dem Papst auch über das Thema Frauen in der Kirche sprechen zu wollen. Er werde Anliegen rund um das Thema ansprechen, selbst "wenn ich nicht alles vertrete, was ich nach Rom trage", so der Salzburger Erzbischof zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischöfe.

Auch Kardinal Christoph Schönborn erklärte auf Twitter: "In der aktuell so belastenden Situation ist es notwendig, zusammenzustehen, miteinander im Gespräch zu bleiben und das Verbindende zu wahren. Das geht nur gemeinsam", so der Wiener Erzbischof.

Die sogenannten Ad-limina-Besuche der Bischöfe eines Landes bei Papst und Kurie sind für etwa alle fünf Jahre vorgesehen. Dabei informieren die Bischöfe über die Lage in ihrer Heimat und besprechen aktuelle oder grundlegende Fragen und Themen. Der ursprüngliche Termin der österreichischen Bischöfe im Februar war ebenfalls wegen Corona verschoben worden; ihr bislang letzter Ad-limina-Besuch fand Anfang 2014 statt. (tmg/KNA)

23.11., 14:55 Uhr: Meldung aktualisiert – der Vatikan hat der Bitte der Bischöfe entsprochen.