Eklat bei Messe: Priester verbreitet Corona-Verschwörungstheorien
Der Lütticher Bischofsvikar Emil Piront hat sich traurig und enttäuscht über einen Zwischenfall bei einer Messe in der ostbelgischen Ortschaft Rocherath am Sonntag gezeigt. Eine Messbesucherin hatte die Predigt des Priesters unterbrochen, nachdem dieser wiederholt Verschwörungserzählungen verbreitet hatte, berichtet der Sender BRF. Das Bistum hatte laut Piront mehrfach das Gespräch mit dem Geistlichen gesucht und die Zusammenarbeit schließlich beendet.
Der Priester Andreas Temme hatte in dem Gottesdient in der deutschsprachigen Gemeinde vom "Märchen von Wuhan" gesprochen und Bill Gates in Verbindung mit der Corona-Pandemie gebracht. Zahlreiche Gläubige hatten daraufhin die Messe verlassen. Eine Frau hatte die Predigt unterbrochen und den Priester gebeten, mit solchen Erzählungen aufzuhören. Dieser beendete daraufhin die Predigt. Die Frau sagte später, dass der christliche Dienst in ihren Augen nicht dazu da sei, Menschen zu verstören. Die Worte des Priesters seien inakzeptabel gewesen.
"Die Schwierigkeit an diesem Sonntag und das, was geschehen ist, ist vielleicht so ein Stück die Spitze des Eisbergs von den Schwierigkeiten im gegenseitigen Umgang miteinander", sagte nun Piront dazu. Temme sei an seiner jetzigen Stelle noch in der Probezeit. Wegen seiner Äußerungen und auch wegen Problemen in der Zusammenarbeit im Pfarreienverband Büllingen hat dieser die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen deutschen Militärgeistlichen nun beendet. Temme steht keinen Messen mehr vor und muss bis Ende Januar auch seine Dienstwohnung verlassen. "Seelsorge ist auch Teamarbeit. Und nicht jeder ist vielleicht teamfähig", so Piront. Über die Zukunft von Temme entscheidet nun das Bistum Roermond, in das er als Priester inkardiniert ist. (cph)