Nach Covid-Erkrankung: Kardinal Burke kehrt zurück – mit "Alter Messe"
Der im August an Covid-19 erkrankte US-Kardinal Raymond Burke (73) will nächste Woche wieder seine erste öffentliche Messe zelebrieren. Das Pontifikalamt soll am kommenden Samstag (11. Dezember) in der Kirche der von Burke gegründeten Wallfahrtsstätte Our Lady of Guadalupe in La Crosse/Wisconsin stattfinden, wie Burke am Mittwoch (Ortszeit) auf seiner Internetseite mitteilte.
Der Gottesdienst werde als Messe in der vormals "außerordentlichen Form des römischen Ritus" gefeiert, kündigte der Kardinal an. Die auch als "Alte Messe" bezeichnete Liturgie hatte Papst Franziskus durch seinen im Juli veröffentlichten Erlass "Traditionis custodes" (Hüter der Tradition) weitgehend eingeschränkt. Zusätzlich solle es an dem Wochenende aber auch Messen in der vormals "ordentlichen Form" geben, so Burke weiter. Alle Feiern würden auch online übertragen.
Pastorale Aktivitäten zunächst nicht wieder vollumfänglich
Trotz der Messfeier werde der Kardinal seine pastoralen Aktivitäten zunächst nicht wieder vollumfänglich wahrnehmen. "Meine Heilung muss für die absehbare Zukunft Vorrang haben", schrieb er. Burke hatte am 11. August über Twitter mitgeteilt, sich mit Covid-19 infiziert zu haben. Kurz darauf wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert und musste beatmet werden. Sein Zustand damals sei "ernst, aber stabil" gewesen und er werde "exzellent medizinisch und sakramental betreut", erklärten damals seine Mitarbeiter.
Der Kardinal gilt als dezidierter Kritiker einer restriktiven Corona-Politik. "Es muss klar sein, dass die Impfung den Bürgern nicht auf totalitäre Weise aufgezwungen werden kann", sagte er etwa bei einer Diskussionsveranstaltung vor rund einem Jahr in Rom. Papst Franziskus hatte diese Haltung in einem Impfappell im September kritisiert, ohne Burke dabei namentlich zu nennen. Zudem sprach der Kardinal sich wiederholt gegen Gottesdienstverbote zur Eindämmung der Pandemie aus. Das Gebet, Andacht und Messen seien nicht mit "gewöhnlichen Freizeitaktivitäten wie Kino oder Fußball" gleichzusetzen.
Mit "Traditionis custodes" revidierte Papst Franziskus die Regelungen hinsichtlich der vorkonziliaren Liturgie, die sein Vorgänger mit dem Motu proprio "Summorum Pontificum" erlassen hatte. Die 2007 von Benedikt XVI. in größerem Umfang erlaubte "außerordentliche Form" von 1962 darf nur noch mit ausdrücklicher Erlaubnis des Ortsbischofs gefeiert werden. Die "ordentliche Form" der Messe gilt seitdem als "einzige Ausdrucksweise" des römischen Messritus. Die neuen Vorgaben sollen nach den Worten des Papstes einer kirchenpolitischen Instrumentalisierung der sogenannten "Alten Messe" für eine Spaltung der Kirche begegnen. Anhänger der vorkonziliaren Liturgie, darunter Burke, kritisierten den Papst für sein Vorgehen. (tmg/KNA)