Um Projekt wie vorgesehen im Frühjahr 2023 zum Abschluss zu bringen

Mehr als 50 Texte beim Synodalen Weg – Ruf nach Beschränkung

Veröffentlicht am 08.12.2021 um 13:20 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Viel zu viel Papier: Inzwischen liegen beim Synodalen Weg mehr als 50 Textvorschläge vor. Damit der Reformprozess wie vorgesehen im Frühjahr 2023 zu einem Abschluss gebracht werden kann, pocht das ZdK nun auf eine Textbeschränkung.

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Beim Synodalen Weg zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland liegen inzwischen mehr als 50 Textvorschläge vor. Um das Projekt wie vorgesehen im Frühjahr 2023 zu einem Abschluss zu bringen, müssten sich die für die Erarbeitung der Papiere zuständigen Foren beschränken, sagte die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Birgit Mock, am Mittwoch vor Journalisten. Gedacht sei an einen Grundtext sowie sechs bis sieben sogenannte Handlungstexte pro Arbeitsgruppe.

Den Synodalen Weg initiierten die deutsche Bischöfe und das ZdK 2019 unter dem Eindruck einer jahrelangen Kirchenkrise, die der Missbrauchsskandal verschärft hat. Die Foren widmen sich den vier zentralen Themen des Synodalen Wegs: Macht, priesterliche Lebensform, Sexualmoral und die Rolle der Frauen. Höchstes beschlussfassendes Gremium des Synodalen Wegs ist die Synodalversammlung. Das nächste Treffen ist vom 3. bis 5. Februar vorgesehen. Ob die Veranstaltung wie geplant vor Ort in Frankfurt stattfindet oder wegen der Corona-Pandemie virtuell abgehalten wird, ist noch offen. Die Planungen liefen einstweilen für beide Varianten, wie es hieß.

ZdK will neue Regierung kritisch begleiten

Weiter übte Mock Kritik an Teilen des Koalitionsvertrags der neuen Bundesregierung. Man sehe manche Positionen etwa zur Schwangerenkonfliktberatung oder zur Stammzellforschung "mit großer Sorge", sagte die ZdK-Vizepräsidentin. Ab Januar wird das ZdK seinen Sitz von Bonn nach Berlin verlagern. Mit dem Umzug sei die Erwartung verbunden, sich künftig stärker in politische Debatten einzubringen, betonten auch Mocks Amtskollegen Claudia Nothelle, Wolfgang Klose und Thomas Söding. Ähnlich hatte sich auch bereits die neue ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp geäußert.

Schon am Dienstagabend hatte das Präsidium des Katholikenkomitees bei der virtuellen Fortsetzung seiner Herbstvollversammlung beim Synodalen Weg aufs Tempo gedrückt. "Wir müssen ins Handeln kommen und wir haben dazu nicht mehr alle Zeit der Welt", sagte Stetter-Karp. Klose betonte: "Ich bin ungeduldiger geworden." Nothelle erläuterte, die Leitplanken seien bei der vergangenen Vollversammlung des Synodalen Weges im Herbst gesetzt worden. Nun werde es langsam ernst. Söding sagte, er erwarte, dass der Synodale Weg über Deutschland hinaus ausstrahle. Mock erklärte, erste Veränderungen seien schon jetzt spürbar: Laien und Bischöfe teilten sich die Verantwortung. (tmg/KNA)