Nach Wirbel um Weihnachtsmann-Aussagen: Bischof entschuldigt sich
Nach öffentlichem Wirbel um seine Äußerungen gegenüber Schulkindern zur Figur des Weihnachtsmanns hat der Bischof der sizilianischen Diözese Noto, Antonio Stagliano, um Entschuldigung gebeten. Es sei nicht seine Absicht gewesen, einen solchen Medienrummel zu verursachen oder Kinder zu enttäuschen, ließ Noto am Wochenende auf der Bistumshomepage mitteilen. Andererseits müsse er als Bischof den christlichen Hintergrund des Weihnachtsfestes verkünden, das heute zunehmend konsumorientiert, entchristlicht und der Logik des Marktes unterworfen sei.
In italienischen Medien war berichtet worden, Stagliano habe bei einer Adventsfeier an einer Schule erklärt, dass der Weihnachtsmann nicht existiere und sein rotes Kostüm von Coca-Cola zu Werbezwecken kreiert worden sei. Das löste in den Sozialen Medien neben Zustimmung auch Empörung aus. So wurde Stagliano unter anderem vorgeworfen, sich in Familientraditionen einzumischen und den Kindern ihre Träume zu rauben.
Konsumkultur etwas anderes als Kultur des Gebens
Bischof Stagliano erklärte dazu wörtlich: "Ich habe den Kindern nicht gesagt, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt, aber wir haben darüber gesprochen, dass man unterscheiden muss, was real ist und was nicht." Deshalb habe er das Beispiel des heiligen Nikolaus angeführt, der den Armen Gaben gebracht habe und keine Geschenke im heutigen Sinn. In der angelsächsischen Tradition sei dieser der Weihnachtsmann geworden, "aber sicher nicht zu dem von Coca-Cola geschaffenen Weihnachtsmann". Er habe den Kindern erklären wollen, dass eine Konsumkultur etwas anderes sei als eine Kultur des Gebens, die den Kern der wahren Weihnachtsbotschaft ausmache. "Das Jesuskind wurde geboren, um sich der ganzen Menschheit zu schenken", so der Bischof.
Die Tradition des Weihnachtsmanns, in Italien "Babbo Natale" genannt, hat ihren Ursprung in Nikolausbräuchen, die einst niederländische Einwanderer nach Amerika mitbrachten. 1931 beauftragte der Getränkehersteller Coca-Cola im Zuge einer Weihnachtskampagne einen Zeichner damit, die Figur neu zu gestalten. Die Darstellung als alter Mann mit rotem Gewand, weißen Haaren und weißem Vollbart trug zu seinem Siegeszug als Werbefigur bei. (mal)