Keine Sponsoren mehr für Blumenpracht auf Petersplatz

Nach 35 Jahren: Aus für niederländisches Blumenmeer bei Papstsegen

Veröffentlicht am 27.01.2022 um 13:21 Uhr – Lesedauer: 

Amersfoort ‐ Auf dem österlichen Petersplatz endet eine Ära: Nach über 35 Jahren wird es künftig kein Blumenmeer aus den Niederlanden mehr geben. Schuld hat auch Corona. Florist und Projektleiter Paul Deckers zeigt sich enttäuscht.

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Nach 35 Jahren endet die Tradition eines niederländischen Blumenmeers beim päpstlichen Ostersegen "Urbi et orbi". Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause finde er keine Sponsoren mehr für die Blumenpracht auf dem Petersplatz, sagte der Florist und Projektleiter Paul Deckers aus Posterholt der Zeitung "Nederlands Dagblad" (Donnerstag).

Seit 2020 konnte die kunstvolle Schmückung des Platzes wegen der Pandemie nicht mehr stattfinden. Nun hätten sich die Sponsoren von dem Projekt "Blumen für den Papst" zurückgezogen, sagt Deckers; "das passt nicht mehr zu ihrer Marketingpolitik" – obwohl man damit "seit 1986 eine weltweite Werbeplattform für die niederländische Blumenzucht gehabt" habe.

Dutzende Erzeuger hatten an dem Projekt teilgenommen; mit Rosen, Bäumen, Narzissen, Hyazinthen und Tulpen. 30 Angestellte brachten nach Angaben des Projektleiters die Kühlwagen nach Rom und bauten an einem Tag den Petersplatz um. Das alles sei nun vorbei. Der Vatikan muss noch offiziell benachrichtigt werden. Als im November 1985 der niederländische Karmeliterpater und NS-Märtyrer Titus Brandsma (1881-1942) in Rom seliggesprochen wurde, durften Floristen aus den Niederlanden erstmals den Petersplatz mit Blumen schmücken. Papst Johannes Paul II. zeigte sich von diesen Arrangements begeistert, sodass ab 1986 der österliche Blumenschmuck jährlich aus dem Land kam. (tmg/KNA)