Die dritte Synodalversammlung bei katholisch.de

Erste Beschlüsse: Grundtext zur Macht und Orientierungstext angenommen

Veröffentlicht am 03.02.2022 um 15:30 Uhr – Lesedauer: 
+++Newsticker Tag 1+++

Frankfurt ‐ Die ersten verbindlichen Reformtexte wurden auf der dritten Synodalversammlung des Synodalen Wegs beschlossen. Katholisch.de informiert in einem Newsticker über die aktuellen Entwicklungen bei dem Treffen des katholischen Reformprojekts in Frankfurt am Main.

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21.40 Uhr: Auch Grundlagentext des Macht-Forums beschlossen

Auch der zweite, am Donnerstag zur Abstimmung gestellte Text, wurde von der Vollversammlung des Synodalen Wegs beschlossen. Der Grundtext des Forums "Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag" erhielt 178 Ja-Stimmen und damit eine Zustimmung von 88 Prozent. Mit 74 Prozent der Bischofsstimmen erhielt der Text zudem auch die erforderliche Zweidrittelmehrheit der Bischöfe sowie die ebenfalls erforderliche Zweidrittelmehrheit der nicht-männlichen Stimmberechtigten (92 Prozent), die auf einen Antrag hin ebenfalls getrennt ausgewertet wurden. 

Positiv gewürdigt werden in dem Papier die "Standards einer pluralen, offenen Gesellschaft in einem demokratischen Rechtsstaat" – auch wenn die Kirche sich von den gesellschaftlichen Meinungsbildungsprozessen grundsätzlich unterscheide. Der zentrale Begriff für die katholische Kirche müsse deshalb "Synodalität" heißen. (cbr/KNA)

19.05 Uhr: Erster Beschluss: Orientierungstext des Präsidiums angenommen

Erstmals hat sich die Vollversammlung des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg verbindlich auf einen Text geeinigt. In Frankfurt votierten in Zweiter Lesung am Donnerstagabend von 213 Teilnehmenden 178 für das Grundsatzpapier, dessen Vorlage das Präsidium eingereicht hatte. Bei der Sonderabstimmung der anwesenden Bischöfe stimmten 41 dafür und 16 dagegen. Damit erhielt der Text die gemäß Satzung notwendige doppelte Zweidrittelmehrheit.

Der 20-seitige Text trägt den Titel "Auf dem Weg der Umkehr und der Erneuerung" und skizziert die theologischen Grundlagen und Kriterien für die weiteren Beschlüsse. Wichtigste Quellen für Christen sind demnach die Bibel, die Tradition, das Lehramt, die Theologie sowie – das ist entscheidend und neu – die "Zeichen der Zeit und der Glaubenssinn des Volkes Gottes".

In der Diskussion vor der Abstimmung ging es vor allem um die Einordnung und Bedeutung der "Zeichen der Zeit". Der Salzburger Fundamentaltheologe Gregor Maria Hoff rief dazu auf, diese "als Erkenntnisorte ernstzunehmen und anzuerkennen". Essens Bischof Franz-Josef Overbeck erkennt ihn ihnen das Wirken des Heiligen Geistes.

Es gehe "nicht ohne einen neuen Schub"

Die Religionspädagogik-Professorin und  Vize-Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Agnes Wuckelt, verwies auf die im Zweiten Vatikanischen formulierte "Pflicht der Kirchen, nach den Zeichen der Zeit zu suchen". Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sagte: "Die Kirche ist lernend, aber es gibt keine Ausführungsbestimmungen dazu." Es gehe "nicht ohne einen neuen Schub".

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch begrüßte das Papier in diesen Grundzügen, merkte aber an, der Text sei "zu wenig von dem Aspekt der Hoffnung getragen". Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer nimmt dagegen in dem Papier eine "Kompetenzverschiebung vom ordentlichen Lehramt der Bischöfe zum Lehramt der Theologie" wahr, der er nicht zustimmen könne. Ähnlich äußerte sich der Passauer Bischof Stefan Oster.

Für eine erste Textvorlage waren im Herbst bei der Synodalversammlung über 200 Änderungsanträge eingegangen. Die zuständige Antragskommission empfahl damals unter anderem, den Text unter Beibehaltung des theologischen Niveaus hinsichtlich der Verständlichkeit zu überarbeiten und die Zielsetzung deutlicher zu fassen. (KNA)

18.05 Uhr: Marx wehrt sich gegen Lügen-Vorwurf

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) (Onlineausgabe vom Donnerstag) vehement widersprochen. Darin wird behauptet, er sei in "die 'Lügen'-Strategie des vormaligen Papstes Benedikt XVI." für das Münchner Missbrauchs-Gutachten eingebunden gewesen und habe diese seinerseits noch befördert. In der dritten Vollversammlung des Reformprojekts Synodaler Weg in Frankfurt sagte Marx am Donnerstag vor rund 200 Synodalen: "Der Papst wurde 2010 nicht in falscher Weise geschützt. Das weise ich ganz entschieden zurück, wenn hier gesagt wird, Kardinal Marx hat gelogen."

Die Münchner Kanzlei Westpfahl Spikler Wastl hatte für ihr Missbrauchsgutachten auch den früheren Papst Benedikt XVI. zu seiner Zeit als Münchner Erzbischof (1977-1982) befragt. Dieser gab zunächst an, er habe an einer Ordinariatssitzung am 15. Januar 1980 nicht teilgenommen. Diese Darstellung hat er inzwischen korrigiert. Der Fehler sei "Folge eines Versehens bei der redaktionellen Bearbeitung". Dies tue ihm "sehr leid", und er bitte, dies zu entschuldigen.

"Hier wird die Wahrheit nicht verbogen, das machen wir nicht."

Marx wiederum wies in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag) die Vermutung zurück, dass er oder seine engsten Mitarbeiter im Jahr 2010 den damals noch amtierenden Benedikt XVI. in der Missbrauchsdebatte aus der Schusslinie hätten nehmen wollen. "Weder damals noch heute wollten und wollen wir ihn weder in falscher Weise schützen noch ihm schaden." Seinem Beraterstab gegenüber habe er auch immer deutlich gemacht: "Hier wird die Wahrheit nicht verbogen, das machen wir nicht."

In dem FAZ-Artikel wird behauptet, aus dem Gutachten gehe hervor, Marx sei schon Anfang November über die Strategie des Ex-Papstes im Bild gewesen, jede Beteiligung an der Übernahme des pädophilen Priesters H. zu bestreiten. Angeblich finden sich auch Ungereimtheiten in den Einlassungen von Marx über sein Wissen im Jahr 2010 hinsichtlich der Umstände, unter denen es 1980 zu der Übernahme des Priesters gekommen sei. "Ausweislich seiner Stellungnahme gegenüber der Kanzlei vom November 2021 wollte er schon im März 2010 gewusst haben, dass Ratzinger in der fraglichen Sitzung nicht anwesend war." (KNA)

17.00 Uhr: Missverstandene Sätze von Voderholzer lösen Irritation aus

Eine Wortmeldung des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer zum Thema Missbrauch auf der Vollversammlung des Synodalen Wegs am Donnerstag in Frankfurt hat aufgrund eines Missverständnisses für Empörung bei zahlreichen Anwesenden gesorgt. Die Benediktinerin Philippa Rath sagte: "Es geht darum, den Opfern ihre Würde zurückzugeben, und nicht von 'harmlosen Missbrauchsfällen' zu sprechen." Entsetzt zeigten sich unter anderen die anwesenden Vertreter des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz.

Voderholzer hatte sich zum jüngsten Münchner Missbrauchsgutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) geäußert und in seinem Statement gesagt: "Was dabei zu kurz kommt, ist, dass 1973 die Strafrechtsreform Kindesmissbrauch nicht mehr als Verbrechen eingeschätzt hat, und zwar auf der Basis von sexualwissenschaftlichen Urteilen, die davon ausgehen, dass für die betroffenen Kinder und Jugendlichen die Vernehmungen wesentlich schlimmer sind, als die im Grunde harmlosen Missbrauchsfälle." Er habe "den Eindruck, die Verantwortlichen in der Kirche haben damals eher dem Zeitgeist nachgegeben, als dass sie sich um Recht und Gerechtigkeit bemüht hätten."

Mehrere Sprecher, die nicht verstanden hatten, dass Voderholzer mit diesen Worten die liberale Strafrechtsreform von 1973 kritisieren wollte, distanzierten sich von den Sätzen des Regensburgers Bischofs. Voderholzer selbst ergriff schließlich noch einmal das Wort und erläuterte seine Aussage: Ihm sei es in Wahrheit um die Distanzierung von der Verharmlosung des Missbrauchs in den 1970er Jahren gegangen. Die Präsidentin des Synodalen Wegs, Irme Stetter-Karp, sagte im Nachhinein, sie sei "froh", dass Voderholzer versucht habe, seine Intention zu erklären. Man stelle sich "an die Seite, vor die Betroffenen". (cbr/KNA)

16.05 Uhr: Synodaler Weg plant "Schuldbekenntnis" zu Missbrauch

Vor dem Hintergrund der jüngsten Missbrauchsgutachten plant das katholische Reformvorhaben Synodaler Weg einen Arbeitskreis zum Thema "Schuldbekenntnis".  Bei der Synodalversammlung in Frankfurt bezeichnete der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, das Gutachten aus München und Freising als "Beben". Er fügte hinzu: "Es wird nicht das letzte gewesen sein – andere Diözesen werden folgen. Und jedes Mal werden wir wieder mit tiefen Abgründen konfrontiert, die mich mit Scham erfüllen."

Für die Gründung eines Arbeitskreises zum Thema Schuldbekenntnis habe das Präsidium einen Antrag aufgenommen. "Mit der Initiative kann ein wichtiger Beitrag des Synodalen Weges zum Bewusstwerden und zu einem Mentalitätswechsel geleistet werden", so Bätzing. Ihm zufolge hat ein erstes Sondierungsgespräch mit dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode als Vertreter des Präsidiums, Esther Göbel und Marcus Schuck für die Antragsstellenden sowie Johannes Norpoth als Vertreter des Betroffenenbeirats bereits stattgefunden. Über die "Schritte zu einem Prozess der Reflexion über die gemeinsame Verantwortung für die systemischen Ursachen in der Kirche" soll im Verlauf der noch bis Samstag dauernden Synodalversammlung berichtet werden. (KNA)

15.15 Uhr: Synodalpräsidium bittet um Themenpriorisierung

Das erweiterte Synodalpräsidium hat die Synodalforen darum gebeten, aufgrund der begrenzten Zeit ihre Themen zu priorisieren. Man werde nicht alle Themen behandeln können, die in den Synodalforen angedacht oder bereits vorbereitet wurden, erklärte die Präsidentin des Synodalen Wegs, Irme Stetter-Karp, im Bericht des Präsidiums. "Wir werden, auch nach den Beratungen auf dieser Synodalversammlung, sehen, wie viele Vorlagen im September noch neu eingebracht werden können, dass wir alle Vorhaben bis zur Fünften Synodalversammlung gut beraten können." Alle anderen Anliegen würden nicht liegen bleiben, sondern im Anschluss an anderer Stelle beraten werden, etwa innerhalb eines Synodalen Rates.

Bereits im Dezember war bekannt geworden, dass vom 9. bis zum 11. März 2023 eine zusätzliche fünfte Vollversammlung des Synodalen Wegs abgehalten wird. Bei der zweiten Synodalversammlung sei deutlich geworden, dass die Beratungen – nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie – mehr Zeit benötigte, teilten die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken damals mit. (cbr)

14.45 Uhr: Gemeinsames Gesprächsforum mit dem Vatikan zum Synodalen Weg

Das Präsidium des Synodalen Wegs und die Spitze der vatikanischen Bischofssynode um Kardinal Mario Grech werden ihre Gesprächskontakte in Zukunft intensivieren. Es werde regelmäßige gemeinsame Gespräche in diesem Format über die Inhalte und Strukturen des kirchlichen Reformprozesses in Deutschland geben, kündigte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, am Donnerstag bei der Pressekonferenz zum Auftakt der dritten Synodalversammlung in Frankfurt am Main an. "Das ist ein großer Schritt nach vorn", hob Bätzing hervor. Die Initiative zu diesen Treffen sei auch von Papst Franziskus ausgegangen, mit dem sich Bätzing und Grech im Januar getroffen hatten. Das Kirchenoberhaupt sei sehr am Synodalen Weg interessiert, so der DBK-Vorsitzende.

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) betonte bei der Pressekonferenz, dass das ZdK die Synodalversammlung unterbrechen werde, wenn der Grund- oder der Handlungstext aus dem Synodalforum "Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag" nicht mit der nötigen Zweidrittelmehrheit der Bischöfe beschlossen würden. Gleichzeitig sagte Stetter-Karp, der Synodale Weg sei an einem entscheidenden Punkt. Viele der Teilnehmenden würden einen "Ruck" wollen, "und das ist gut so". (rom/cbr) 

13.00 Uhr: Katholikengruppe "Maria 1.0" kritisiert Reformideen und Medien

Die kirchenreformkritische Initiative "Maria 1.0" hält nichts von Vorschlägen, die eine Änderung der katholischen Lehre anstreben. Nicht darin liege der Schlüssel zum Umgang mit Missbrauch, "sondern in einer echten Rückbesinnung jedes einzelnen wie auch der ganzen Kirche auf die Wahrheit", teilte "Maria 1.0" am Donnerstag in Eichstätt mit. Anlass für die Wortmeldung sei der Start der dritten Vollversammlung des Synodalen Wegs, des aktuellen Reformprojekts der katholischen Kirche in Deutschland.

Es bleibe zu wünschen, "dass wieder mehr deutsche Bischöfe dies erkennen und sich trauen, auf dem bewährten Pfad des Glaubens zum Wohl der Gesellschaft und der Kinder zu wandeln", so die Initiative. Die Kirche müsse "einen schonungslosen Blick auf entstandene Netzwerke" in den eigenen Reihen werfen, "die dazu führen, dass Unwahrheit in ihr gedeihen kann". Jüngst hatten mehrere katholische Würdenträger Änderungen in der Kirche angemahnt. So plädierte der Münchner Kardinal Reinhard Marx dafür, dass katholische Priester heiraten dürfen.

Kritik an Berichterstattung über Missbrauch

"Maria 1.0" kritisierte überdies die Berichterstattung zum Missbrauch. Es gebe drei signifikante Unterschiede zwischen der Behandlung des Missbrauchs in der Kirche und in anderen Bereichen. Erstens würden die Missbrauchsfälle der Kirche immer wieder an die Öffentlichkeit getragen, während die Berichterstattung in anderen Fällen – etwa Christoph Metzelder oder Sebastian Edathy – schnell abgeebbt sei. Zweitens werde bei der Kirche stets die ganze Institution in den Fokus gerückt, ansonsten konzentriere man sich auf den Täter. Drittens zögen die Missbrauchsfälle in der Kirche immer eine Forderung nach einer Reform der Institution nach sich, "während in den anderen Fällen niemand ernsthaft die Abschaffung des Profi-Fußballs, der SPD oder gar eine Reform des Bundestags gefordert hat".

Dies zeige, dass es in vielen Berichterstattungen nicht um eine Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der Kirche, sondern um einen Angriff auf diese gehe. Über das Thema Missbrauch solle die Entwicklung der Kirche von außen gesteuert werden. "Maria 1.0" forderte, die Missbrauchsberichterstattung solle lieber "die wirklichen Probleme" für die Jugend von heute thematisieren: etwa, dass die Gesellschaft "sie mit gleichgeschlechtlichen Eltern aufwachsen lässt und einem widernatürlichen familiären Umfeld preisgibt". (KNA)

11.15 Uhr: "Maria 2.0": Synodaler Weg nur symbolischer Akt

Vor der Fortsetzung des Synodalen Wegs der katholischen Kirche hat sich die Reformbewegung "Maria 2.0" desillusioniert gezeigt. Die dritte Synodalversammlung des Reformprozesses, die am Donnerstag in Frankfurt am Main beginnt, sei nicht "mehr als ein symbolischer Akt", in dem lediglich Dialogbereitschaft gezeigt werde, sagte Lisa Kötter, Initiatorin von "Maria 2.0", den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hingegen äußerte große Hoffnungen in die Fortsetzung des Synodalen Wegs. Bei der Veranstaltung beraten bis Samstag 230 Delegierte erneut über Kirchenreformen.

Kötter sagte, natürlich seien die Katholikinnen und Katholiken "empört, entrüstet, erschüttert" nach der Veröffentlichung des unabhängigen Missbrauchsgutachtens zu Fällen sexualisierter Gewalt im Erzbistum München und Freising, und natürlich gebe es "Druck im Kessel". Aber die Entscheidungsmacht liege weiter bei den Bischöfen, die noch nicht einmal gebunden seien an ihre eigenen Entscheidungen.

"Absurdität" Bedingung für Reformweg

Schließlich habe der Klerus diese "Absurdität" zur Bedingung für einen gemeinsamen Reformweg mit Laien gemacht. Das Gutachten hatte ranghohen Klerikern moralisches Führungsversagen im Umgang mit Missbrauchstätern und -opfern nachgewiesen. Schwer belastet wurde darin auch der frühere Münchner Erzbischof und heutige emeritierte Papst Benedikt XVI., Joseph Ratzinger.

ZdK-Sprecherin Britta Baas erklärte, nach der Veröffentlichung des Gutachtens und dem Outing von 125 queeren Kirchenmitarbeitern seien "ganz viel Mut und Hoffnung in der Kirche". Die Texte des Synodalen Wegs müssten nun mit ganz großen Mehrheiten durchgehen, der Reformwillen aller Beteiligten müsse klar erkennbar sein, sagte sie den Funke-Zeitungen: "Wir brauchen klare Zeichen und Reformen." Konkret forderte Baas eine Neubestimmung der katholischen Sexualmoral, darunter auch die Anerkennung von sexueller Vielfalt wie Homo- und Transsexualität. Dem Machtmissbrauch des Klerus müsse ein Riegel vorgeschoben werden. Priester sollten sich auch gegen den Zölibat entscheiden dürfen, alle Geschlechter freien Zugang zu allen Ämtern und Diensten in der Kirche bekommen. (epd)