Kritik an Plänen des Bundestags

Bischof Meier gegen Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibung

Veröffentlicht am 16.05.2022 um 11:29 Uhr – Lesedauer: 

Balderschwang ‐ Die Frage sei, wo die Ehrfurcht vor dem Leben bleibe: Für Bischof Bertram Meier ist hinsichtlich der geplanten Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibung eine Weiche gestellt worden, "die in die falsche, ja in eine gefährliche Richtung führt".

  • Teilen:

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat die vom Bundestag geplante Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibung kritisiert. Am 13. Mai sei in Berlin eine Weiche gestellt worden, "die in die falsche, ja in eine gefährliche Richtung führt", sagte Meier am Sonntag beim Gottesdienst zum Abschluss des "Mariathons" bei Radio Horeb in Balderschwang. Zwar gebe es noch nicht einen endgültigen Beschluss, doch das Ziel sei eindeutig.

Die Befürworter sähen in dieser Entwicklung einen weiteren Schritt zur Selbstbestimmung der Frau, sagte Meier weiter. Andere begründeten das Vorhaben damit, dass die Abtreibung eine logische Weiterführung der künstlichen Empfängnisverhütungen sei. Manche gingen so weit, dass sie sagten, die Frau solle selbst entscheiden, ob sie das Kind austragen wolle oder nicht: "Über solche Ideen kann ich nur erschrecken und traurig sein", erklärte der Bischof.

Eine "Schande"

Die Frage aber sei, wo die Ehrfurcht vor dem Leben bleibe, so Meier. Er nannte es eine "Schande", dem Menschen dort das Lebensrecht abzusprechen, wo er weder Stimme noch Schutz habe, nämlich im Mutterleib. Abtreibung sei keine Schönheitsoperation. Der Bischof appellierte an die Katholiken, auch wenn man gegen den Trend schwimme, den Mund für das menschliche Leben aufzumachen. Zugleich gelte es, beharrlich zu beten, dass die "Kultur des Lebens" am Ende doch siege.

Das christliche Radio Horeb veranstaltet vom 13. bis 15. Mai zum zehnten Mal seinen "Mariathon". Die Spendenaktion soll den Aufbau katholischer Sender in afrikanischen Ländern fördern. In diesem Jahr gingen die Einnahmen unter anderem an Nigeria, Ruanda und den Südsudan. Die dortigen Radio-Maria-Stationen setzten sich neben der Friedensarbeit besonders für soziale Gerechtigkeit, Bildung, Gesundheitsaufklärung und religiöse Vertiefung ein. Mit dem Geld würden etwa neue Studios und weitere Frequenzen finanziert. Die Aktion ist eine Initiative des internationalen Senderverbunds "Weltfamilie von Radio Maria", zu dem Radio Horeb gehört. (KNA)