Bätzing und Stetter-Karp: Synodaler Weg kein deutscher Sonderweg
Die Präsidenten des Synodalen Wegs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland werben für einen differenzierten Blick auf das Reformprojekt. "Wir als Katholikinnen und Katholiken in Deutschland sind nicht allein mit diesen Anliegen, die Weltkirche ist im Aufbruch. Das aber macht Mut und Hoffnung auf tatsächliche Veränderungen", schreiben die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, im Vorwort zu einem am Montag erschienenen Sonderheft der Herder-Korrespondenz über synodale Prozesse der Weltkirche.
Im Fokus steht die Kritik, dass der Synodale Weg ein deutscher Sonderweg sein könne, der möglicherweise zu einer Abkopplung von der Weltkirche führe. Das Heft wolle diesbezüglich den Blick weltkirchlich weiten, so Stetter-Karp und Bätzing: "Es stellt die Frage nach vergleichbaren Überlegungen, Dynamiken und Fragestellungen in anderen Ländern und Weltregionen und wird dabei vielfach fündig." In der Publikation kommen 25 Autorinnen und Autoren von allen fünf Kontinenten zu Wort, darunter auch der Organisator der Weltsynode, Kardinal Mario Grech.
Die weltweite Umschau zeige, so die Präsidenten: "Bei Weitem nicht nur in Deutschland wird nach einem transparenteren und partizipativeren Umgang mit Macht, nach einer weiterentwickelten, besser vermittelbaren Beziehungs- und Sexualethik, nach einer zukunftsoffeneren Gestaltung priesterlicher Existenz und nach einer verantwortungsvolleren und sichtbareren Rolle der Frauen in der Kirche gefragt." Es zeige sich eine große Dynamik in der Kirche, die einerseits herausfordernd sei, aber zugleich auch "unverzichtbar zu ihrem Wesen gehört". (KNA)