Bischof Ackermann stoppt Umbau des ehemaligen Klosters Himmerod
Die Zukunft der früheren Zisterzienserabtei Himmerod ist wieder ungewiss. Wie das Bistum Trier am Mittwoch mitteilte, wird in dem Gebäudekomplex doch kein zentrales Jugendhaus für das Bistum entstehen. Die Planungen für einen Umbau seien gestoppt. Grund dafür seien unerwartet hohe Kosten aufgrund von Preissteigerungen. Dazu kommt, dass der finanzielle Spielraum des Bistums seit Jahren schrumpft. Die Diözese will sparen und befindet sich in einem Prozess zur Haushaltssicherung.
"Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen", betonte Bischof Stephan Ackermann mit Blick auf die Jugendseelsorge und die Zukunft des Klostergebäudes. Er wolle Himmerod als geistlichen Ort erhalten. Bei der Suche nach einer Perspektive für den Ort, beispielsweise mit einem Investor oder Pächter, sollen der Förderverein der Abtei, die Kommune und die Seelsorge vor Ort beteiligt werden.
Die Zisterzienser hatten den Konvent in Himmerod 2017 verlassen. Besitzer des Klosters ist ein Trägerverein, in dem das Bistum Trier Mitglied ist. 2021 hatte das Bistum angekündigt, das Konventgebäude zu einem zentralen Jugendhaus der Diözese umzubauen.
"Nicht mehr seriös planbar"
Die geplanten Kosten für einen Umbau seien von ursprünglich angenommenen 15 Millionen Euro auf inzwischen 25 Millionen Euro gestiegen, sagte die Finanzdirektorin des Bistums, Kirsten Straus. Angesichts der Preisentwicklungen seien die Kosten "nicht mehr seriös planbar" und eine Investition in die Immobilie daher nicht zu verantworten.
Unabhängig vom Aus für das Jugendhaus in Himmerod bleibt es laut Bistum bei der 2021 angekündigten Schließung der beiden bestehenden Jugendhäuser "Marienburg" in Zell an der Mosel und "Haus Sonnental" in Wallerfangen im Saarland. Laut Ackermann soll der Plan für ein Jugendhaus aber nicht aufgegeben werden. Die Jugendabteilung im Bistum solle dazu weitere Optionen prüfen.
In der Zisterzienserabtei Himmerod in der Eifel lebten und arbeiteten fast 900 Jahre lang Mönche. Das Kloster wurde 1134 vom heiligen Bernhard von Clairvaux gegründet. Im Mittelalter erlebte die Abtei eine Blütezeit. Im Zuge der Säkularisation nach der Französischen Revolution mussten die Mönche die Abtei 1802 verlassen, das Kloster wurde weitgehend zerstört. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es neu besiedelt und wieder aufgebaut. (tmg/KNA)