Antonia Salzano hat ein Buch über den Seligen geschrieben

Mutter von Carlo Acutis: Mein Sohn hat mir alles beigebracht

Veröffentlicht am 13.10.2022 um 11:44 Uhr – Lesedauer: 

Assisi ‐ Carlo Acutis wurde nur 15 Jahre alt, doch in seinen wenigen Lebensjahren hat er sein Computer-Talent für den Glauben eingesetzt. Seine Mutter hat nun über den 2020 seliggesprochenen Jungen gesprochen – und über ihren eigenen Glauben.

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Die Mutter des seligen Carlo Acutis, Antonia Salzano, hat betont, wie sehr ihr Sohn ihr eigenes Glaubensleben geformt hat. "Er war mein kleiner Retter, vor allem mein großartiger Ausbilder im Glauben", sagt sie in einem Interview mit dem französischen Internetportal "Aleteia" am Mittwoch. Vor der Geburt ihres Sohnes habe sie kaum Kontakt zur Kirche gehabt, sei lediglich zur Erstkommunion, Firmung und Trauung in der Kirche gewesen.

Carlo habe schon als Kleinkind jede Kirche, die er gesehen hat, besuchen wollen. Zudem habe er sich mit Programmierung beschäftigt und Webseiten für Pfarreien, die Jesuiten und den Vatikan gestaltet. "Das hat er nicht für seinen persönlichen Ruhm getan, sondern für den Ruhm des Himmels", so Salzano. Er habe seine Fähigkeiten genutzt, um die Frohe Botschaft zu verbreiten und anderen zu helfen, sich Gott zu nähern.

Dazu gehöre auch seine bekannteste Arbeit, eine Online-Ausstellung über Eucharistische Wunder. Er sei auf die Idee gekommen, als er in den Kirchen die leeren Bankreihen vor dem Tabernakel gesehen habe, er habe die Leute aus dem Trott ihres Lebens aufrütteln wollen. "Carlos hat immer davon gesprochen, dass wir uns selbst 'Eucharistieren' müssen."

Nie über Erkrankung beschwert

Carlo habe schon früh gefühlt, dass er nicht alt werden würde und habe etwa seine Todesursache oder sein Gewicht bei seinem Tod vorhergesehen, so Salzano weiter. Er habe sich jedoch über seine Leukämie-Erkrankung nie beschwert: "Es gibt Menschen, die mehr leiden als ich", habe er gesagt. Im Tod habe er ein Beispiel für Heiligkeit gegeben. "Wir hatten nie den geringsten Zweifel, dass er bereits im Himmel ist."

Bis heute erreichten sie zahlreiche Berichte über Wunder, die auf seine Fürsprache geschehen sein sollen. Diese gebe sie an die dafür zuständigen kirchlichen Stellen weiter. Für eine Heiligsprechung sei noch ein von der Kirche anerkanntes Wunder notwendig. Sie hoffe auf eine Heiligsprechung. "Am Ende hat der Papst das letzte Wort", so Salzano.

Carlo Acutis starb 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie. Sein Todestag, der 12. Oktober, ist sein liturgischer Gedenktag. Im Alter von elf Jahren begann er ein Online-Verzeichnis Eucharistischer Wunder, das bis heute verfügbar ist. Mittlerweile hat sich daraus eine Ausstellung entwickelt, die weltweit in Gemeinden gezeigt wird. Acutis wurde in Assisi beigesetzt, dort ist auch mittlerweile sein Leichnam ausgestellt. 2020 wurde er seliggesprochen. Seine Mutter hat nun ein Buch über ihn veröffentlicht. (cph)