Bis Ende 2023 in 30 von insgesamt 40 Gemeinden

Bischof Overbeck erlaubt 16 weiteren Nicht-Geistlichen das Taufen

Veröffentlicht am 24.10.2022 um 16:39 Uhr – Lesedauer: 

Essen ‐ Zum Ende des kommenden Jahres soll es in 30 von insgesamt 40 Gemeinden Personen für die sogenannte außerordentliche Taufspendung geben: Im Bistum Essen erfolgten nun weitere Beauftragungen durch Bischof Franz-Josef Overbeck.

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Das eigene Kind von einem Nicht-Geistlichen taufen lassen – im Bistum Essen soll das in immer mehr Pfarreien möglich sein. Bis Ende 2023 wird es in 30 von insgesamt 40 Gemeinden Personen für die sogenannte außerordentliche Taufspendung geben, wie das Ruhrbistum am Montag mitteilte. Eine entsprechende Beauftragung haben bislang 34 Gemeinde- und Pastoralreferenten und -referentinnen von Bischof Franz-Josef Overbeck erhalten.

Die Fachkräfte übernehmen in der Regel verschiedene seelsorgerliche Aufgaben in den Pfarreien, zum Beispiel die Vorbereitung auf die Taufe. Die Taufe an sich dürfen in der katholischen Kirche aber grundsätzlich nur Diakone, Priester und Bischöfe spenden. Es gibt jedoch Ausnahmen. So darf in Todesgefahr jeder taufen. Zudem bestimmt das Kirchenrecht, dass ein Bischof andere mit der Taufe beauftragen kann, wenn ein "ordentlicher Spender nicht anwesend oder verhindert ist".

Strukturwandel und Priestermangel als Gründe

Bischof Overbeck nannte Strukturwandel und Priestermangel als Gründe für die außerordentliche Taufspendung in seiner Diözese. Aus pastoraler Notwendigkeit in krisenhaften Zeiten nutze er die Möglichkeiten des Kirchenrechts. Die "Zeit der Krise" sei auch eine "Zeit der Chancen".

Overbeck hatte im März als erster Bischof in Deutschland 17 Pastoral- und Gemeindereferentinnen sowie einen Gemeindereferenten für die Taufspendung beauftragt. Vergangenen Sonntag beauftragte er weitere 16 Fachkräfte ebenfalls in einem Gottesdienst. Das Bistum betonte, dass auch weiterhin Priester die Taufe spenden werden. Ähnlich wie in Essen dürfen bald auch im Bistum Rottenburg-Stuttgart Laientheologen taufen. Zuletzt hatte zudem der Münchner Diözesanrat die Taufe durch Nicht-Geweihte gefordert. (tmg/KNA)