Erzdiözese könne mit dem Gremium eine Vorreiterrolle einnehmen

Diözesanrat setzt sich für Synodalrat im Erzbistum Berlin ein

Veröffentlicht am 21.11.2022 um 11:41 Uhr – Lesedauer:

Berlin ‐ Im September hatte die Synodalversammlung des Synodalen Wegs sich für die Schaffung eines "Synodalen Rates" auf Bundesebene ausgesprochen. Die Berliner Katholiken wünschen sich ein solches Gremium auch auf diözesaner Ebene.

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Der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin hat sich bei seiner Vollversammlung am Wochenende einstimmig für die Errichtung eines Synodalrats in der Hauptstadtdiözese ausgesprochen. Ziel sei es, einen Ort zu schaffen, an dem Themen von bistumsrelevanter und langfristiger Bedeutung partizipativ und transparent beraten und entschieden würden, teilte das Gremium am Samstag in Berlin mit. Der Diözesanrat ist die oberste Vertretung der Katholiken in Berlin, Brandenburg und Vorpommern und vertritt deren Anliegen in der Öffentlichkeit und gegenüber dem Erzbischof.

"Wir freuen uns, dass der Erzbischof und der Generalvikar gemeinsam mit uns die Schaffung eines Synodalrats vorantreiben. Damit nehmen wir eine Vorreiterrolle unter den deutschen Bistümern in der Umsetzung des Synodalen Weges ein", erklärte die Vorsitzende des Diözesanrats, Karlies Abmeier, am Wochenende. Ihr sei es wichtig, dass der Synodalrat die verbindliche Mitentscheidung der Laien sicherstelle.

Auch "Synodaler Rat" auf Bundesebene geplant

Das Votum des Berliner Diözesanrats steht im Zusammenhang mit einem ähnlichen Beschluss des Synodalen Wegs. Die jüngste Synodalversammlung des Reformprozesses der katholischen Kirche in Deutschland hatte im September in Frankfurt am Main mit großer Mehrheit die Schaffung eines "Synodalen Rats" auf Bundesebene auf den Weg gebracht. In ihm sollen sich Bischöfe, Priester und Laien künftig gemeinsam mit kirchlichen Grundsatzfragen und der Verwendung von Finanzmitteln befassen. Unklar ist aber unter anderem noch, ob das Gremium über oder neben der Deutschen Bischofskonferenz stehen soll.

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hatte zudem im Oktober Kritik an den Plänen für den "Synodalen Rat" geäußert. Der Heilige Stuhl habe im Sommer deutlich erklärt, "dass der Synodale Weg in Deutschland nicht befugt ist neue Leitungsstrukturen zu etablieren", so Voderholzer gegenüber der Wochenzeitung "Die Tagespost". Um eine solche handle es sich aber bei dem geplanten "Synodalen Rat". Auch beim jüngst zu Ende gegangenen Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe im Vatikan soll es kritische Worte mit Blick auf den "Synodalen Rat" gegeben haben. (stz)