"Wer glaubt, ist nie allein!"

Franziskus würdigt Benedikt XVI. als "großen Lehrmeister"

Veröffentlicht am 04.01.2023 um 12:50 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ "Der auferstandene und gekreuzigte Jesus war das Ziel, zu dem uns Papst Benedikt führte, indem er uns an die Hand nahm", sagte Papst Franziskus über seinen verstorbenen Vorgänger und lobte dessen "scharfes und feinfühliges Denken".

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Unter Applaus hat Papst Franziskus seinen verstorbenen Vorgänger Benedikt XVI. als "großen Lehrmeister der Glaubensunterweisung" gewürdigt. "Sein scharfes und feinfühliges Denken war nicht selbstbezogen, sondern kirchlich, weil er uns immer zur Begegnung mit Jesus führen wollte", erklärte Franziskus bei der wöchentlichen Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan. "Der auferstandene und gekreuzigte Jesus war das Ziel, zu dem uns Papst Benedikt führte, indem er uns an die Hand nahm. Möge er uns helfen, in Christus die Freude des Glaubens und die Hoffnung des Lebens wiederzuentdecken", so Papst Franziskus.

Bei dem Gruß an die deutschen Pilger in der Audienzhalle ging er erneut auf den an Silvester gestorbenen früheren Papst ein: "Mit den Worten unseres lieben Verstorbenen Benedikt XVI. möchte ich euch zurufen: 'Wer glaubt, ist nie allein!'" Wer Gott zum Vater habe, habe viele Brüder und Schwestern. Besonders in diesen Tagen erlebten die Glaubenden, "wie umfassend diese Weggemeinschaft des Glaubens ist und dass sie auch mit dem Tod nicht endet", schloss Franziskus.

Letzte Möglichkeit für Abschied von aufgebahrtem Benedikt XVI.

Die wöchentliche Generalaudienz mit dem Papst fand regulär in der vatikanischen Audienzhalle statt. Unter den Teilnehmern war auch der Limburger Weihbischof Thomas Löhr. Im Petersdom haben Pilger unterdessen zum letzten Mal die Möglichkeit, sich von dem aufgebahrten Benedikt XVI. zu verabschieden. Am Donnerstag findet die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung unter Vorsitz von Papst Franziskus statt.

Bereits kurz nach dessen Tod hatte Franziskus seinen Vorgänger mit bewegenden Worten gewürdigt. "Mit Rührung erinnern wir uns an seine so edle, so sanfte Person", sagte der Papst bei der regulären Andacht zum Jahresabschluss im Petersdom. Franziskus dankte Gott dafür, dass er der Kirche und der Welt Benedikt XVI. geschenkt habe. Er empfinde Dankbarkeit "für all das Gute, das er vollbracht hat, und vor allem für sein Zeugnis des Glaubens und des Gebets, besonders in diesen letzten Jahren seines Ruhestandes". Nur Gott kenne den Wert und die Kraft seiner Fürsprache, seiner Opfer, die er für das Wohl der Kirche gebracht habe. (cbr/KNA)