Mission nicht irgendwo, "sondern daheim"

Söder: Der christliche Glaube wird seine Attraktivität behalten

Veröffentlicht am 06.01.2023 um 09:13 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Die Institution Kirche stecke gerade in der Krise, diagnostiziert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Er hat auch Ideen, was sie dagegen tun sollte – und erzählt, was ihn als Protestant an der katholischen Kirche ganz besonders beeindruckt.

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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist überzeugt, dass das christliche Herz weiter schlagen wird. Auch wenn die Institution Kirche sich derzeit gerade in Deutschland in einer Krise befinde, habe der Glaube seine Attraktivität und werde sie auch behalten, sagte Söder am Donnerstagabend in Rom bei der Vesper der bayerischen Delegation in der Kirche Santa Maria dell'Anima. "Es geht um eine frohe Botschaft. Sie zu verbreiten, ist der Auftrag."

Statt Depression zu zeigen, sollten die Kirchen spirituelle Inspiration vermitteln, empfahl Söder. Vielleicht komme auch eine Mission infrage, aber nicht eine irgendwo, "sondern daheim". Zugleich würdigte der Ministerpräsident noch einmal den verstorbenen Benedikt XVI. Er sei einer der größten Theologen des 20. Jahrhunderts, ein brillanter Kopf, ein Philosoph, ein Intellektueller gewesen. "Seine Bücher waren echte Meisterwerke. Wer sie gelesen hat, weiß auch, dass es vermutlich auch einen Meister braucht, um diese Bücher wirklich verstehen zu können."

Er selbst, so Söder, sei Benedikt XVI. mehrmals begegnet. Zuletzt 2020 am Münchner Flughafen, als der emeritierte Papst noch einmal nach Regensburg gereist war, um sich von seinem Bruder Georg zu verabschieden. Als junger Europaminister habe er erstmals eine Generalaudienz des bayerischen Papstes besucht. Was ihn dabei als evangelischer Christ an der katholischen Kirche immer ganz besonders beeindruckt habe, sei der Charakter der Weltkirche. "Das ist doch unglaublich beeindruckend, dass Menschen aus unterschiedlichen Regionen und unterschiedlichen Lebensstandards der eine Glaube an Jesus Christus eint." (KNA)