Wahl eines Deutschen war zuvor nicht bestätigt worden

Neuer Abt für Kloster Montecassino

Veröffentlicht am 09.01.2023 um 14:24 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Nach einer über sechsmonatigen Vakanz hat die Benediktinerabtei Montecassino einen neuen Abt. Eine erste Abstimmung der dortigen Ordensmänner zugunsten eines Deutschen hatte der Vatikan nicht bestätigt.

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Die traditionsreiche Benediktinerabtei Montecassino in Süditalien hat einen neuen Abt. Papst Franziskus ernannte am Montag den Italiener Antonio Luca Fallica zum neuen Chef der Territorialabtei. Dies teilte das vatikanische Presseamt am Montag mit. Der 63-Jährige stand bisher einem Kloster im norditalienischen Dumenza vor. Als neuer Erzabt in Montecassino ist er 193. Nachfolger des Ordensgründers Benedikt von Nursia (um 480-547).

Seit Anfang Juni 2022 war das Amt vakant. Eine erste Abstimmung der dortigen Ordensmänner für einen Nicht-Italiener als Nachfolger hatte der Vatikan nicht bestätigt. Kirchenkreise berichteten, es habe sich um den deutschen Benediktinerpater Mauritius Wilde gehandelt. Dem Vernehmen nach hatte es unter anderem konkordatstechnische Bedenken bei der Wahl eines Nicht-Italieners gegeben. Eine Bestätigung durch den Papst ist erforderlich, weil Montecassino eine sogenannte Territorialabtei ist und ihre Äbte automatisch Mitglieder der Italienischen Bischofskonferenz sind.

Montecassino gilt als Mutterkloster aller Benediktinerklöster. Dort schrieb der heilige Benedikt seine Ordensregel für das Zusammenleben der Gemeinschaft. Die Benediktiner sind die älteste heute noch bestehende klösterliche Bewegung der katholischen Kirche im Westen. (tmg/KNA)