Kardinal Krajewski geht mit Armen in den Zirkus – Tierschützer sauer
Ein Zirkusbesuch von Kardinal Konrad Krajewski mit einer Gruppe hilfsbedürftiger Menschen hat am Wochenende für Protest von Tierschützern gesorgt. Wie das US-Portal "Cruxnow" am Montag berichtete, beschwerte sich die italienische Sektion der "Internationalen Organisation für Tierschutz" darüber, dass es sich um einen Zirkus handelte, der in seinen Vorstellungen Tiere verwendet. Die Kritik richtete sich dabei nicht nur gegen Krajewski, sondern auch gegen Papst Franziskus. "Hinter den Darbietungen im Zirkus verbergen sich Entbehrungen, Misshandlungen und Leiden für die Tiere, die in Gefangenschaft, hinter Gittern, mit wenig Platz und unter ständigem Stress leben", schrieb der Vorsitzende der Vereinigung, Massimo Comparotto, am Sonntag in einer Stellungnahme.
Krajewski, Päpstlicher Almosenmeister, hatte am Samstag im Namen von Franziskus einige ärmere Menschen zu einem Zirkusbesuch in der Nähe von Rom eingeladen. Höhepunkt der Veranstaltung war eine Nummer, bei der sich Krajewski freiwillig auf den Boden der Manege legte und einen Elefanten über sich klettern ließ. Der Kardinal ist für seinen Einsatz für Arme bekannt und sorgt dabei mit unkonventionellen Aktionen immer wieder für Aufsehen.
Widerspruch zu Franziskus' "ökologischem Lehramt"
Comparotto kritisierte, dass Papst Franziskus immer wieder die Bedeutung eines größeren Respekts für die Natur zum Ausdruck gebracht habe, vor allem in seiner Enzyklika "Laudato si". Die Auswahl gerade eines solchen Zirkus "scheint im Widerspruch zu seinem sogenannten 'ökologischen Lehramt' zu stehen". Mit Zirkussen, in denen menschliche Darsteller wie Jongleure, Clowns und Akrobaten "menschliches Talent zeigen und nicht die schmerzhaften Zwänge empfindungsfähiger Wesen, die von Menschen gezwungen werden, eine Show mit dem Zwang eines schweren Trainings zu veranstalten", habe die Organisation allerdings kein Problem, heißt es in der Stellungnahme.
Weiter monierte Comparatto, dass Franziskus im Vatikan Zirkusartisten empfange und segne, "die Tiere in Gefangenschaft halten und sie in die Rolle von Clowns zwingen". Franziskus sei ein Papst, "der nicht gerade auf der Seite der Tiere steht". Franziskus gilt als großer Zirkus-Fan. In den vergangenen Jahren waren Zirkusartisten häufig zu Gast bei Veranstaltungen im Vatikan und gaben dabei Kostproben von ihrem Können. (mal)