Ursprünglich war von nur einem Verhandlungstag die Rede

Missbrauchsvorwurf – Prozess gegen Priester dauert länger

Veröffentlicht am 14.02.2023 um 08:49 Uhr – Lesedauer: 

Pfaffenhofen an der Ilm ‐ Ein Priester der Diözese Augsburg muss sich wegen einer Missbrauchsanschuldigung vor Gericht verantworten. Vor dem Auftakt am Montag hieß es, man rechne nur mit einem Verhandlungstag. Doch nun zieht sich der Prozess länger.

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Der Strafprozess gegen einen katholischen Geistlichen im oberbayerischen Pfaffenhofen an der Ilm dauert länger als geplant. Am Montag begann am dortigen Amtsgericht eine Verhandlung, bei der sich ein Priester der Diözese Augsburg wegen einer Missbrauchsanschuldigung verantworten muss. Es sollen nun noch zusätzliche Zeugen angehört werden, sagte ein Gerichtssprecher der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Als Fortsetzungstermine seien der 6. und der 13. März angedacht. Vor dem Auftakt hatte das Gericht erklärt, man rechne nur mit einem Verhandlungstag.

Dem Priester wird sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen in einem Fall vorgeworfen. Es ist nicht der erste Vorwurf dieser Art gegen den Mann. Bereits 2016 ermittelte die Staatsanwaltschaft Ingolstadt wegen eines entsprechenden Verdachts gegen den Geistlichen. Das Ergebnis damals: Es seien keine Hinweise gefunden worden, "dass das Verhalten des Beschuldigten gegenüber Kindern und Jugendlichen strafrechtlich relevantes Tun darstellte".

Auch kirchenrechtliche Voruntersuchung

Der Priester hatte im Zusammenhang mit dem ersten Vorwurf um Versetzung gebeten. An seinem neuen Einsatzort wurde 2021 der jetzige Missbrauchsvorwurf aus seiner früheren Tätigkeit bekannt. Das Bistum Augsburg stellte den Geistlichen daraufhin frei. Laut Diözese läuft zu dem Fall auch eine kirchenrechtliche Voruntersuchung. Es gelte die Unschuldsvermutung.

Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hatte den Fall per Strafbefehl beenden wollen. Der Beschuldigte habe aber Einspruch eingelegt, so die Behörde. Daher sei die Sache nun vor Gericht. Zeitlich ordnete eine Sprecherin das Verfahren so ein: Eingeleitet worden sei es im Februar 2021, im September 2022 habe ihre Behörde einen Strafbefehl beantragt. Zur Dauer des Verfahrens hieß es: "Gerade bei schwerwiegenden und sensiblen Vorwürfen ist es besonders wichtig, gründlich und sorgfältig zu ermitteln." (KNA)