Bätzing bemängelt Nicht-Entscheidung des Papstes im Fall Woelki
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, hat das abwartende Verhalten des Papstes im Fall Köln kritisiert. "Das ist zum großen Schaden", sagte der Limburger Bischof am Donnerstag zum Abschluss der Frühjahrs-Vollversammlung der deutschen Bischöfe in Dresden. "Manchmal denke ich: Weiß er eigentlich, was es auslöst, hier nicht zu entscheiden?"
Papst Franziskus hatte den Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki in eine Auszeit geschickt, aus der Woelki vor einem Jahr zurückkehrte. Der Papst verlangte zudem ein Rücktrittsgesuch des Erzbischofs, über das Franziskus bis heute nicht entschieden hat. Die Kritik an Kardinal Woelki, der im Zuge der Missbrauchsaufarbeitung in eine Vertrauenskrise geraten war, reißt seitdem nicht ab. Bischof Bätzing sagte: "Ich bin ratlos." Eigentlich gehe es ja nur um ein Ja oder Nein zum Rücktrittsgesuch.
Die Bischöfe hatten seit Montag zu ihrer Vollversammlung getagt. Dabei ging es unter anderem auch um die Fortsetzung des Synodalen Wegs. Nach Angaben Bätzings sind die deutschen Bischöfe mehrheitlich zu weiteren Reformen bereit. "Nach den intensiven, anstrengenden Gesprächen der letzten Tage bin ich sehr zuversichtlich, dass wir kommende Woche in der Synodalversammlung in Frankfurt mit allen Delegierten des Synodalen Wegs weitere wichtige Beschlüsse fassen können", so Bätzing. Er gehe jedoch nicht davon aus, dass alle Texte durch die Versammlung kämen. Zudem hoffe er, dass es bei dem Treffen zu keinem "Eklat" komme, sagte der DBK-Vorsitzende. (tmg/KNA)