Laienkomitee reagiert auf Brief aus Liturgie-Dikasterium

ZdK: In Deutschland ist die Kirche bei Taufe und Predigt schon weiter

Veröffentlicht am 30.03.2023 um 16:34 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Nach der vatikanischen Absage an die Taufe und Predigt in der Messe durch Laien zeigt sich das ZdK nicht entmutigt: Es sieht den Brief des Liturgiepräfekten als ersten Schritt in einem Dialog, um die Kirche auf die Höhe der Zeit zu bringen.

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Die kirchliche Praxis bei Taufe und Predigt von Laien ist für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) schon weiter als die kirchliche Lehre. Auf Anfrage sagte ZdK-Pressesprecherin Britta Baas gegenüber katholisch.de, dass sich das Katholikenkomitee über den Brief aus Rom freue. Die Post aus dem Vatikan zeige ein Interesse Roms an den Ergebnissen und Zielsetzungen des Synodalen Weges in Deutschland. "Gespräche in Rom sind überfällig und liegen im Herzensinteresse der katholischen Zivilgesellschaft hierzulande", so Baas weiter.

Der Präfekt des Liturgiedikasteriums, Kardinal Arthur Roche, habe mit seinem Schreiben an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, die geltende kirchliche Lehre mit Blick auf Taufe und Predigt deutlich gemacht. Dass Katholiken in Deutschland weiter seien, sei nicht verwunderlich, schließe verändere sich deren Leben täglich. "Schon in wenigen Jahren wird sich niemand mehr ernsthaft gegen Laien-Predigten und Taufen durch Laien verwehren können, wenn die Kirche für die Menschen vor Ort noch Bedeutung haben will. Wir haben schon jetzt einen eklatanten Priestermangel", betont Baas. Immer größere, immer anonymere Strukturen zu schaffen, die sich allein an der Präsenz eines Priesters ausrichteten, werde das Leben der Kirche nicht erhalten. "Gemeinde braucht Miteinander", zeigt sich die ZdK-Sprecherin überzeugt. Es sei daher wichtig, dass Bewegung in den Punkten Taufe und Predigt als Chance wahrgenommen werde.

Mit seinem am Donnerstag bekannt gewordenen Brief an Bätzing schärfte Roche den deutschen Bischöfen noch einmal die geltenden liturgischen Bestimmungen zu Taufe und Homilie ein. In einigen deutschen Bistümern predigen und taufen Laien teilweise schon seit Jahren. Zuletzt hatte der Synodale Weg mehr Spielräume für Laien in der Liturgie gefordert. Mit dessen Handlungstext "Verkündigung des Evangeliums durch Lai*innen in Wort und Sakrament" werden die Bischöfe aufgefordert, eine Partikularnorm zu erarbeiten, also ein für das Gebiet der Bischofskonferenz geltendes kirchliches Gesetz, mit der Laien in der Eucharistiefeier auch offiziell die Predigt erlaubt wird. Eine Partikularnorm benötigt die Genehmigung durch den Heiligen Stuhl. Außerdem soll in einem Konsultationsprozess überprüft werden, unter welchen Bedingungen Laien die Taufe spenden und beim Ehesakrament assistieren dürfen. In Rottenburg-Stuttgart und Essen sind Taufen durch Laien bereits durch die Diözesanbischöfe zugelassen. (fxn)