Fragen und Antworten rund um das Sakrament der Weihe

Weihe

Veröffentlicht am 01.01.2015 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Warum nur Männer und was ist der Unterschied zwischen Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe? Katholisch.de beantwortet häufige Fragen zu dem Thema.

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Was ist eine Weihe?

Die Weihe ist eine religiöse Handlung, durch die Menschen oder Sachen dem Bereich des Weltlichen dauerhaft entzogen und dem Göttlichen gewidmet werden. Dem Geweihten wird durch verschiedene Riten, wie Handauflegung, Gebet etc., eine besondere Gnade zuteil. Beispiele für katholische Weihen sind die Diakonen- und Priesterweihe oder die Altar- und Glockenweihe. Weihen dürfen in der katholischen Kirche von Bischöfen und Priestern vorgenommen werden. In Anerkennung ihres göttlichen Charakters, sind geweihte Sachen ehrfürchtig zu gebrauchen.

Wie läuft der Ritus einer Weihe in der katholischen Kirche ab?

Die Weihe wird vorzugsweise an Sonn- oder Feiertagen unter Anwesenheit der Gläubigen im Rahmen einer Messfeier gespendet. Sie geschieht durch die schweigende Handauflegung des Bischofs und das anschließende Beten der vorgesehenen Texte. Je nach Weihestufe lauten diese: "Sende auf ihn herab, o Herr, den Heiligen Geist. Seine siebenfältige Gnade möge ihn stärken, seinen Dienst getreu zu erfüllen." (bei der Diakonenweihe); "Allmächtiger Vater, wir bitten dich: gib deinem Diener die Würde des Priestertums. Erneuere in ihm den Geist der Heiligkeit. Das Amt, das er aus deiner Hand, o Gott, empfängt, die Teilhabe am Priesterdienst, sei ihm Anteil für immer. So sei sein Leben für alle Vorbild und Richtschnur." (bei der Priesterweihe); "Gieße jetzt aus über deinen Diener, den du erwählt hast, die Kraft, die von dir ausgeht, den Geist der Leitung. Ihn hast du deinem geliebten Sohn Jesus Christus gegeben, und er hat ihn den Aposteln verliehen. Sie haben deine Kirche an den einzelnen Orten gegründet als dein Heiligtum, zur Ehre und zum unaufhörlichen Lob deines Namens." (bei der Bischofsweihe).

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Was sind die Besonderheiten des Weihe-Sakramentes in der katholischen Kirche?

Die Weihe gehört zu den sieben Sakramenten. Das Weihesakrament wird aufgeteilt in Bischofs-, Priester- und Diakonenweihe. Gespendet werden darf es nur getauften und gefirmten Männern. Von den Weihekandidaten wird verlangt, dass sie "einen ungeschmälerten Glauben haben, von der rechten Absicht geleitet sind, das erforderliche Wissen besitzen, sich eines guten Rufes erfreuen, durch untadelige Sitten und bewährte Tugenden sowie andere physische und psychische Qualitäten … ausgezeichnet sind" (c. 1029 CIC/1983). Bischöfe dürfen nur mit Erlaubnis des Papstes, Priester und Diakone nur mit Erlaubnis des zuständigen Oberen, also des Diözesanbischofs oder Ordensoberen geweiht werden. Durch die Weihe wird die geweihte Person einer bestimmten Diözese oder einem Orden eingegliedert. Die einmal durch Handauflegung des Bischofs und Weihegebet gültig gespendete Weihe ist unwiderruflich und unwiederholbar. Sie verleiht dem Geweihten, der durch die Weihe zum geistlichen Dienst bestellt wird, den sog. "character indelebilis", ein untilgbares Prägemal. Dieses unauslöschliche Mal verbindet den Geweihten ein Leben lang mit Gott.

Warum dürfen in der katholischen Kirche nur Männer das Weihe-Sakrament empfangen?

Die Weihe einer Frau ist nach katholischer Lehre nicht gültig. Weil es in der Vergangenheit wiederholt zu Fragen bezüglich der Priesterweihe von Frauen gekommen war, hat Papst Johannes Paul II. 1994 in seinem Apostolischen Schreiben "Ordinatio sacerdotalis" bekräftigt, dass der Kirche keinerlei Vollmacht zukommt, Frauen die Priesterweihe zu spenden. Gründe werden u.a. darin gesehen, dass Jesus selbst nur Männer in den Kreis der Apostel berufen hat und die Apostel wiederum nur Männern die Hände aufgelegt haben.

Bild: ©KNA

Ein Bischof weiht einen Diakon zum Priester.

Was ist der Unterschied zwischen Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe?

Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe bilden die drei verschiedenen Stufen des Weihesakramentes. Voraussetzung für den Empfang der Bischofsweihe ist die Priesterweihe, Voraussetzung für diese wiederum die Diakonenweihe. Während Bischofs- und Priesterweihe dem Geweihten Sendung und Bevollmächtigung, "in persona christi capitis" ("in der Person Christi des Hauptes") zu handeln übertragen, verleiht die Diakonenweihe "die Kraft, dem Volk Gottes im Diakonat der Liturgie, des Wortes und der Liebe zu dienen" (c. 1009 § 3 CIC/1983).

Hirte der Gemeinde

Messfeiern, Beerdigungen und Krankenbesuche, Treffen mit der Messdienergruppe und Predigtvorbereitung für den nächsten Tag: Der Arbeitstag eines Priesters ist vielfältig, aber auch sehr anstrengend.