Finanz-Steuerungsgruppe im Bistum Augsburg eingesetzt

Bericht: Bistümer Eichstätt und Augsburg sondieren Schulübergabe

Veröffentlicht am 25.07.2023 um 17:46 Uhr – Lesedauer: 

Eichstätt/Augsburg ‐ Im März waren die Pläne des Bistums Eichstätt bekannt geworden, seine Schulen an die Diözese Augsburg abzugeben. Das hatte damals zu heftigen Protesten geführt. Nun scheinen die Sondierungen der beiden Bistümer zu beginnen.

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Die allgemeinbildenden Schulen der Diözese Eichstätt könnten im Schulwerk der Nachbardiözese Augsburg möglicherweise einen neuen Träger finden. Wie der "Donaukurier" (Mittwoch) unter Berufung auf Sprecher beider Bistümer berichtet, veranlasste der Augsburger Bischof Bertram Meier entsprechende Sondierungsgespräche. Diese seien mit Ortsterminen in den Schulen und ergebnisoffen angesetzt.

Konkret geht es um drei Realschulen in Eichstätt und Ingolstadt sowie um ein Ingolstädter Gymnasium. Für die Mädchenrealschule im mittelfränkischen Abenberg liefen gesonderte "Vor-Sondierungsgespräche". Das Schulwerk der Diözese Augsburg ist mit 42 Schulen mit Abstand größter katholischer Träger von Bildungseinrichtungen in Bayern.

Direktor Peter Kosak hatte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bereits im März eine Anfrage des Bistums Eichstätt zum Thema Schulübergabe bestätigt. Kurz zuvor hatte die Diözese bekanntgegeben, ihre fünf Schulen aus Kostengründen aufzugeben; ein Zeitplan wurde nicht genannt.

An der Entscheidung gab es viel Kritik, etwa von Elternvertretern, Lehrergewerkschaften und dem Diözesanrat der Katholiken, des höchsten katholischen Laiengremiums im Bistum. In Bayern gibt es rund 300 katholische Schulen mit zusammen mehr als 90.000 Schülerinnen und Schülern.

Bischof Bertram Meier
Bild: ©KNA/Julia Steinbrecht

Bertram Meier ist Bischof der Diözese Augsburg.

Unterdessen hat Bischof Meier für die Diözese Augsburg eine "Steuerungsgruppe Priorisieren und Finanzieren" eingesetzt. Sie soll in Zeiten schwindender personeller wie finanzieller Ressourcen Perspektiven für künftige Tätigkeitsschwerpunkte entwickeln, teilte das Bistum am Dienstag mit. Der Arbeitsauftrag des neuen Gremiums erstrecke sich über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die Ergebnisse sollen dann dem Bischof vorgelegt und von ihm in Kraft gesetzt werden.

Der Steuerungsgruppe gehören der Mitteilung zufolge an: Generalvikar Wolfgang Hacker als Vorsitzender sowie Finanzdirektor Dominikus Kleindienst, die Leiterin des Bischöflichen Seelsorgeamts, Angelika Maucher, Bischofsvikar Walter Merkt und der Kemptener Pfarrer Thomas Rauch. Zum Projektleiter sei Thomas Wienhardt, Leiter der Abteilung Personal-, Organisations- und Pastoralentwicklung, ernannt worden.

Schon das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) habe in der Pastoralkonstitution "Gaudium et Spes" als Grundauftrag der Kirche definiert, für die Menschen, vor allem für die "Armen und Bedrängten aller Art", da zu sein, erinnerte Bischof Meier. Die neue Steuerungsgruppe habe daher die Aufgabe, entsprechende Pläne zu erarbeiten, damit das Bistum Augsburg auch in Zukunft dieser Mission gerecht werden könne. (rom/KNA)