Weltjugendtag geht zu Ende: 10.000 Priester bei Abschlussmesse
Mit einem Gottesdienst am Sonntagvormittag ist der Weltjugendtag in Lissabon zu Ende gegangen. Die weltweit größte kirchliche Veranstaltung dauerte knapp zwei Wochen. Papst Franziskus hatte seit Donnerstag an dem Großereignis teilgenommen, dessen Teilnehmerzahl täglich anwuchs. Die meisten der teilnehmenden Jugendlichen hatten die Nacht unter freiem Himmel am Ufer des Tejo verbracht. Am Vorabend hatte der Papst dort eine lange Nachtwache mit Gebeten und Gesängen geleitet. Am späten Nachmittag stand noch ein Treffen des Papstes mit den rund 25.000 freiwilligen Helfern der Massenveranstaltung auf dem Programm. Danach tritt der 86-Jährige den Rückflug nach Rom an.
Am Abschlussgottesdienst nahmen laut offiziellen Angaben rund 1,5 Millionen Menschen teil. Gemeinsam mit dem Hauptzelebranten am Altar, dem Lissaboner Kardinal Manuel Clemente, konzelebrierten etwa 700 Bischöfe und 10.000 Priester. Unter den angemeldeten Pilgern stellten laut den kirchlichen Veranstaltern die Spanier mit rund 80.000 und die Italiener mit 65.000 die größten ausländischen Gruppen. Es waren Teilnehmern aus rund 190 Ländern der Erde angemeldet. Mehr als 8.000 portugiesische Gastfamilien beherbergten rund 30.000 Pilger in ihren eigenen vier Wänden. Unter den Teilnehmern des Weltjugendtags waren 1.750 mit unterschiedlichen geistigen oder körperlichen Behinderungen.
25.000 freiwillige Helfer
Rund 5.000 Medienschaffende aus allen Erdteilen berichteten über die größte kirchliche Veranstaltung der Welt. Bei den Gottesdiensten mit und ohne Papst sorgten 25.000 registrierte freiwillige Helfer für einen weitgehend reibungslosen Ablauf. Die meisten von ihnen kamen aus Portugal, Spanien und Frankreich. Fürs leibliche Wohl der Teilnehmer wurde an 1.800 permanenten oder improvisierten Essens-Orten gesorgt; mehr als 2,7 Millionen Mahlzeiten wurden ausgegeben.
Weltjugendtage sind die größte Massenveranstaltung der katholischen Kirche. Zu den Abschlussgottesdiensten mit dem Papst kommen Hunderttausende Teilnehmer. Weltjugendtage wurden 1985 von Johannes Paul II. (1978-2005) ins Leben gerufen und finden in der Regel alle drei Jahre statt. In den dazwischenliegenden Jahren finden sie auf Bistumsebene statt. Zum Heiligen Jahr 2025 soll in Rom ein besonderes Jugend-Event veranstaltet werden, so der Papst.
Der nächste Weltjugendtag findet dann 2027 in Südkoreas Hauptstadt Seoul statt, wie der Papst am Sonntag mitteilte. Damit wird zum zweiten Mal eine asiatische Stadt Gastgeberin. In Südkorea verzeichnet die katholische Kirche seit 20 Jahren ein stetes Wachstum. Im Süden der geteilten Halbinsel stieg die Zahl der Katholiken bis Ende 2021 laut Vatikan-Angaben auf etwa 5,86 Millionen. Von den derzeit rund 52 Millionen Einwohnern Südkoreas ist also jeder neunte katholisch. (cph/KNA)