Papst Franziskus hatte kirchenrechtlichen Status neu gefasst

Nach Änderungen: Opus-Dei-Leiter fordert Mitglieder zu Gehorsam auf

Veröffentlicht am 10.08.2023 um 16:51 Uhr – Lesedauer: 

Madrid ‐ Papst Franziskus hat Änderungen am Status des Opus Dei im Kirchenrecht vorgenommen – ein Schritt, der als Degradierung der Vereinigung verstanden werden kann. Der Leiter des Opus Dei mahnt seine Mitglieder nun zum Gehorsam.

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Der Leiter des Opus Dei, Fernando Ocáriz Braña, hat die Mitglieder der Vereinigung dazu aufgefordert, in "schlichtem kindlichen Gehorsam" die von Papst Franziskus getroffenen kirchenrechtlichen Änderungen zum Status der Personalprälatur anzunehmen. Der Opus-Dei-Prälat bat die Anhänger der Gemeinschaft darum, "eng verbunden zu bleiben", wie es in einem Brief von Ocáriz heißt, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. "Auf diese Weise folgen wir dem Geist, in dem der heilige Josefmaria und seine Nachfolger angesichts jeglicher Anordnung des Papstes in Bezug auf das Opus Dei lebten." Das Werk sei eine Realität Gottes und der Kirche, weshalb es jederzeit vom Heiligen Geist geleitet werde.

Am Dienstag hatte Franziskus die kirchlichen Gesetze geändert, die sich auf den Status von Personalprälaturen beziehen. Mit seinem Motu proprio legte der Papst fest, dass Personalprälaturen dem kirchlichen Vereinigungsrecht zuzurechnen sind, wie etwa andere Priestervereinigungen. Eine Folge daraus ist, dass der Prälat des Opus Dei künftig als "Moderator" agieren wird, wie die Leiter solcher Vereinigungen genannt werden. Bereits im vergangenen Jahr hatte Franziskus bestimmt, dass der Opus-Dei-Leiter künftig nicht mehr die Bischofsweihe empfangen wird und die Gemeinschaft der Klerus- anstatt der Bischofsbehörde unterstellt ist. Das Opus Dei ist die einzige Personalprälatur in der katholischen Kirche; dieser Status wurde ihm 1982 von Papst Johannes Paul II. verliehen. Es wurde 1928 vom spanischen Priester Josemaría Escrivá de Balaguer gegründet und hat 95.000 Mitglieder. Beobachter werten die kirchenrechtlichen Änderungen teilweise als Degradierung der Gemeinschaft durch Franziskus.

Ocáriz kündigte in seinem Schreiben an, die nun vom Papst erlassenen Reformen in die Erarbeitung der neuen Statuten des Opus Dei einzubringen, die derzeit im Gange ist. Dazu steht die Gemeinschaft in einem engen Austausch mit dem Klerusdikasterium. Das Motu proprio "Ad charisma tuendum" des Papstes aus dem vergangenen Jahr hatte eine Erneuerung des Regelwerks verlangt. Der Prälat rief die Mitglieder des Werks in seinem Brief zum Gebet für diese Arbeit auf. Ocáriz erinnerte die Laien des Opus Dei daran, dass sie nach zusätzlichen Bestimmungen der vom Papst vorgenommenen Änderungen, "Gläubige ihrer Diözesen, wie alle anderen Katholiken", seien. "Aber im Fall des Werkes außerdem Mitglieder dieser übernatürlichen Familie, dank einer besonderen Berufung." Ocáriz leitet das Opus Dei seit 2017 als Prälat. (rom)

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