Papst Franziskus erinnert an im Mittelmeer ertrunkene Migranten
Papst Franziskus hat am Sonntag erneut an im Mittelmeer ertrunkene Migranten erinnert. Die andauernden Schiffbrüche seien eine "offene Wunde in unserer Menschlichkeit", sagte das Kirchenoberhaupt nach dem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Politisch Verantwortliche rief Franziskus zur Heilung dieser Wunde "im Geiste von Geschwisterlichkeit und Solidarität" auf.
Laut einer Statistik des Projekts "Missing Migrants" der Internationalen Organisation für Migration (IOM) starben oder verschollen seit Jahresbeginn mehr als 2.090 Migranten im Mittelmeer, die meisten auf der zentralen Route nach Italien und Malta. Erst vor wenigen Tagen gab es erneut ein Schiffsunglück vor der Insel Lampedusa, nach dem 41 Migranten vermisst werden.
In diesem Jahr versuchten bisher so viele Migranten illegal in die EU einzureisen wie seit 2016 nicht mehr. Bis einschließlich Juli wurden 176.100 unerlaubte Grenzübertritte verzeichnet, wie die EU-Grenzschutzagentur Frontex in Warschau am Freitag mitteilte. Allein über die zentrale Mittelmeerroute Richtung Italien und Malta gelangten demnach über 89.000 Personen nach Europa, mehr als das Doppelte im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Für die Entwicklung machte die Behörde einen harten Wettbewerb unter kriminellen Menschenschmugglern und gesunkene Preise bei Schleppern in Libyen und Tunesien verantwortlich. (mal/KNA)