Probleme von heute könnten Kirchen nur gemeinsam angehen

Papst betet mit zwölf Kirchenführern für Weltsynode

Veröffentlicht am 09.09.2023 um 10:12 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ "Was wichtig für die eine Kirche ist, ist auch wichtig für die anderen Kirchen": Bei einem Abendgebet auf dem Petersplatz werden Papst Franziskus und zwölf Vertreter anderer christlicher Kirchen für die Weltsynode beten.

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Papst Franziskus betet mit zwölf Vertretern anderer christlicher Kirchen für die bevorstehende katholische Weltsynode. An dem Abendgebet am 30. September auf dem Petersplatz nehmen unter anderem der Ökumenische Patriarch der Orthodoxie, Bartholomaios I., Anglikanerprimas Erzbischof Justin Welby und der Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, Thomas Schirrmacher, teil. Das gab Nathalie Becquart vom Synodensekretariat im Vatikan am Freitag bei einer Pressekonferenz bekannt.

"Was wichtig für die eine Kirche ist, ist auch wichtig für die anderen Kirchen" sagte die französische Ordensfrau. Nur gemeinsam könnten die Kirchen Probleme der heutigen Zeit wie etwa Krieg und Konflikte sowie den Klimawandel angehen. Zudem behandele die katholische Weltsynode Fragen, vor denen auch die anderen Kirchen stünden. Becquart nannte unter anderem die Themen Teilhabe und Führung. "Wir tun uns alle schwer", sagte sie.

Tausende junge Erwachsene erwartet

An dem Gebet nehmen zudem Patriarch Theophilos III. von Jerusalem, der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Ephräm II. Karim und der altkatholische Erzbischof Bernd Wallet teil. Vertreten sind auch das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Alexandrien und ganz Afrika, die Assyrische Kirche des Ostens, die Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche, der Lutherische Weltbund, der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden sowie der Ökumenische Rat der Kirchen.

Die Organisatoren erwarten an dem Abend Tausende junge Erwachsene aus unterschiedlichen Ländern auf dem Petersplatz. Geleitet wird die Aktion mit dem Titel "Together" (Zusammen) unter anderem von der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé.

Das Gebet ist der Auftakt einer zentralen Versammlung der Weltsynode: Von 4. bis 29. Oktober werden im Vatikan rund 370 Synoden-Teilnehmende über künftige Beratungs- und Entscheidungswege in der katholischen Kirche diskutieren. Unter anderem geht es um die Rolle von Frauen in der Kirche, den Umgang mit Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten sowie um die Stellung der Bischöfe. Zum ersten Mal haben bei einer Bischofssynode auch Frauen ein Stimmrecht. Zuletzt hatte Papst Franziskus mit der Ankündigung Aufsehen erregt, keine Presse in der Aula zuzulassen. (mpl/KNA)