Corona-Infektion: Bischof Meier muss Weltsynode unterbrechen
Der Augsburger Bischof Bertram Meier kann nicht an den Beratungen der zweiten Woche der Weltsynode teilnehmen. "Eine hartnäckige Erkältung hat sich schließlich doch als Corona-Infektion herausgestellt", heißt es in einer Pressemitteilung seiner Diözese (Montag). Meier, der am Wochenende im Augsburger Dom noch die Diakonenweihe gespendet hatte, müsse seine Rückreise nach Rom daher vorerst verschieben. "Bischof Bertram Meier folgt damit dem ärztlichen Rat, sich erst nach vollständiger Genesung wieder seinen Aufgaben zu widmen."
Meier ist nicht der einzige Synodale, der sich mit dem Coronavirus infiziert hat. Wie der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Mario Grech, zum Start der zweiten Sitzungswoche mitteilte, hätten sich insgesamt vier Teilnehmer der Weltsynode positiv auf das Virus getestet. "Aber nachdem wir die medizinischen Empfehlungen gehört haben, können wir mitteilen, dass zum jetzigen Zeitpunkt kein Grund zur Beunruhigung besteht, solange wir alle die richtigen Vorsichtsmaßnahmen treffen."
Vorwurf der "Impfdrängelei" im Jahr 2021
Meier hatte Anfang 2021 für Diskussionen gesorgt, als er und sein Generalvikar Harald Heinrich sich in einer Augsburger Caritas-Einrichtung gegen Covid impfen ließen. Das Bistum erklärte den Schritt damals damit kurzfristig überzähliger Impfstoff vorhanden gewesen sei und Meier und Heinrich regelmäßig als Seelsorger in Pflegeeinrichtungen seien, um Messen zu feiern oder Krankensalbungen zu spenden. Sie seien daher als "Personal" anzusehen. Meier wurde daraufhin "Impfdrängelei" vorgeworfen. Der Augsburger Bischof entschuldigte sich später für seinen Schritt. "Ich sehe jetzt, dass die Annahme des Impfangebots ohne eingehende persönliche Prüfung ein Fehler war", sagte Meier in einer Predigt. Er könne verstehen, dass Menschen, die sehnsüchtig auf eine Impfung warteten, sich durch sein Verhalten verletzt fühlten. "Meine Impfung erscheint als Bevorzugung, die ich so nie wollte."
Meier ist einer von fünf deutschen Bischöfen, die an der Kirchenversammlung in Rom teilnehmen. Er wurde neben dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, und dem Essener Bischof Franz-Josef Overbeck als DBK-Teilnehmer nominiert. Papst Franziskus selbst hatte später den Passauer Bischof Stefan Oster und den Münsteraner Bischof Felix Genn zu weiteren Vertretern berufen. (cbr)