Erzbischof spricht von "schmerzlichen Erfahrungen"

US-Kardinal Tobin: Anhänger der Alten Messe wurden nicht verbannt

Veröffentlicht am 11.10.2023 um 12:29 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ US-Kardinal Joseph Tobin hofft, dass die Weltsynode der Kirche helfen werde, ihre Türen noch weiter zu öffnen. Auch zur Alten Messe äußerte sich der Erzbischof von Newark bei der Pressekonferenz zur Synode am Dienstag.

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Der Erzbischof von Newark, Kardinal Joseph Tobin, ist nicht der Ansicht, dass Anhänger der "Alten Messe" aus der katholischen Kirche verbannt worden sind. Das antwortete der US-Kardinal bei einer Pressekonferenz zur Weltsynode am Dienstag auf die Frage eines Journalisten. Es gebe trotz Einschränkungen weiterhin die Möglichkeit, an Gottesdiensten im alten Ritus teilzunehmen, "aber vielleicht nicht in der Weise, wie sie es gewohnt sind".

Tobin erinnerte daran, dass er noch als Erzbischof von Indianapolis einige Pfarreien wegen der "Alten Messe" habe schließen müssen, was zu "einigen schmerzlichen Erfahrungen" gehört habe. Erst zwei Jahre später habe sich gezeigt, dass es gut für uns war, so der US-Kardinal. Er sei sich bewusst, dass er damit bei denen, die sich mit dem alten Ritus identifizierten, "großen Schmerz" ausgelöst habe. Dennoch empfinde er nicht, dass diese aus der Kirche verbannt oder ausgeschlossen wurden. Papst Franziskus hatte mit dem im Juli 2021 veröffentlichten Motu propio "Traditionis Custodes" die Feier der "Alten Messe" fast vollständig eingeschränkt.

Kardinal Tobin berichtete unter anderem von einer konkreten Erfahrung einer "offenen Kirche", die er in der Kathedrale von Newark gemacht habe. Bei der Begrüßung einer Gruppe von Menschen, die sich aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ausgegrenzt fühlten, habe einer der Priester gesagt, die Kirche sei zwar schön, aber am schönsten sei sie, "wenn ihre Türen offen sind". Tobin drückte seine Hoffnung aus, dass die Synode der Kirche helfen werde, diese Türen noch weiter zu öffnen. (mtr)