Vertrauliche Synodendokumente auf ungesichertem Server veröffentlicht
Vertrauliche Dokumente der Weltsynode sind offenbar auf einem ungesicherten Server im Vatikan veröffentlicht worden. Wie das US-amerikanische Onlineportal "The Pillar" am Freitag berichtete, handle es sich um Listen der Synodenteilnehmer und ihrer Aufgaben in den Arbeitsgruppen sowie um die Berichte, die die einzelnen Gruppen am Ende der ersten Diskussionsphase vorgelegt hatten. Neue Aufzeichnungen seien erst am Donnerstag hinzugefügt worden. Das Onlineportal sei am 12. Oktober auf den ungesicherten Server aufmerksam gemacht worden und "benachrichtigte umgehend das Kommunikationsbüro des Vatikans".
Laut "The Pillar" stimmten die auf dem Server veröffentlichten Berichte der Arbeitsgruppen mit den des vatikanischen Presseamtes bereitgestellten Synoden-Updates überein. In den meisten Berichten sei Unterstützung für das Konzept der Synodalität zum Ausdruck gebracht worden, jedoch habe es unterschiedliche Ansichten zur Lehre gegeben. Einige Arbeitsgruppen betonten laut dem Onlineportal die Treue zur Lehre, während mindestens ein Bericht die Kirche aufforderte, ihre Lehre zur Sexualmoral zu überdenken.
Unter den Dokumenten befänden sich auch die Listen der Mitglieder der Diskussionsgruppen. Die Entscheidung der Organisatoren, diese nicht zu veröffentlichen, hatte in dieser Woche für Aufsehen gesorgt. Beobachter der Synode könnten darin Hinweise finden, in welche Richtung die Diskussionen in den Kleingruppen gehen könnten. Der vatikanische Kommunikationsdirektor Paolo Ruffini hatte zuvor erklärt, er kenne die Zuordnungen nicht und sei auch nicht bereit, sie zu beschaffen und an die Presse weiterzugeben. (mtr)