Deutschland gibt 600.000 Euro für Notfallmaßnahmen am Campo Santo
Die Bundesregierung stellt als Notfallmaßnahme dem Campo Santo Teutonico in Rom 600.000 Euro zur Verfügung. Am Freitag teilte die Deutsche Botschaft beim Heiligen Stuhl auf ihrer Facebook-Seite mit, dass der Zuwendungsvertrag zwischen der Bundesrepublik und der Erzbruderschaft zur schmerzhaften Muttergottes am Donnerstag unterzeichnet wurde. Mit dem Geld sollen die Außenmauer und das Eingangsportal saniert werden. Dadurch soll eine Gefährdung der Besucher und der Bewohner des Campo Santo Teutonico ausgeschlossen werden. "Der Gebäudekomplex des Päpstlichen Priesterkollegs Collegio Teutonico di Santa Maria, die Kirche Santa Maria della Pietà und der Friedhof sind ein besonderer Ort der Ruhe und ein Stück deutsches kulturelles Erbe inmitten des Vatikan, das viele Besucher anzieht", würdigte die Botschaft den Campo Santo. Die Bundesregierung hatte bereits 2021 die Sanierung des Campo Santo mit 15 Millionen Euro unterstützt.
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Der neben dem Petersdom gelegene Campo Santo Teutonico ist der historische Friedhof der deutsch- und flämischsprachigen Länder, auf dem vor allem Pilger deutscher Sprache bestattet sind. Unter gewissen Voraussetzungen sind dort auch heute noch Bestattungen möglich. Traditionell werden deutsche Pilger, die in Rom sterben, dort begraben. Im vergangenen Jahr wurde ein deutscher Obdachloser, der in Rom lebte, dort bestattet. Der kleine, idyllische Friedhof steht üblicherweise vormittags deutschen Besuchern offen. Obwohl er innerhalb der Mauern der Vatikanstadt liegt, gehört er nicht zum vatikanischen, sondern zum italienischen Staatsgebiet.
Der Campo Santo wurde ursprünglich als Pilgerhospiz gegründet. Neben dem Friedhof befindet sich dort auch ein Priesterkolleg und der Sitz des römischen Instituts der Görres-Gesellschaft. Getragen wird die Einrichtung von der 1454 gegründeten Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Mutter Gottes. Ihr gehören rund 120 Mitglieder an, die aus dem deutschen und flämischen Sprach- und Kulturraum stammen, in Rom wohnen und in der Kirche aktiv sind. Darüber hinaus gibt es noch etwa 100 Devotionsbrüder- und schwestern im Ausland. (fxn)