Bei Perspektiven der Weltsynode "Hypothek" der Widersprüche mitdenken

Frings: Eigenlob für Frauen bei Synode zeigt "Weltentrücktheit" Roms

Veröffentlicht am 23.10.2023 um 12:14 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Welche Perspektiven hat die Weltsynode? Laut ZdK-Generalsekretär Marc Frings gibt es dabei eine "Hypothek" mitzudenken. Diese zeige sich auch daran, wie sehr sich der Vatikan dafür feiere, dass Frauen bei der Synode dabei sind.

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Nach Ansicht des Generalsekretärs des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Marc Frings, ist auch nach den bisherigen Erfahrungen bei der Weltsynode der Weg für diskriminierte Gruppen in der Kirche noch weit. "Sich selbst dafür zu feiern, dass man einige Frauen nach Rom eingeladen hat, zeigt die Weltentrücktheit des römischen Apparats", schreibt Frings in einem Gastkommentar für das Portal kirche-und-leben.de (Montag). Bei der aktuell in Rom tagenden Synode zur Synodalität sind erstmals auch rund 80 Laien, Männer und Frauen, stimmberechtigt.

Wenn Perspektiven zur Weltsynode ausbuchstabiert werden, müsse man als "Hypothek" die Widersprüche mitdenken, so Frings weiter. Papst Franziskus wirble zwar mit manchen Aussagen vieles auf, doch der Wille zur Tat fehle ihm. So habe er Synodalität als kirchliches Gestaltungsinstrument bereits 2019 diskreditiert, als er die Mehrheitsvoten der Amazonassynode im Blick auf "viri probati" unberücksichtigt ließ. Frings nennt in diesem Zusammenhang auch die ablehnende Haltung des Vatikan zu dem von der Kirche in Deutschland ins Spiel gebrachten Synodalen Rat. "Solche Momentaufnahmen stellen das Instrumentum Laboris in Frage, das an mehreren Stellen das Subsidiaritätsprinzip stärkt und 'Gleichförmigkeit' ablehnt", so der ZdK-Generalsekretär mit Blick auf das Arbeisdokument der Weltsynode.

Die Rückmeldungen aus den Ortskirchen in der Vorbereitungsphase hätten gezeigt, dass es bei den Themen Missbrauch, Menschenrechte und Klerikalismus überall "brodelt". "Obgleich die Synode über Prinzipien und nicht über Inhalte beraten soll, ist der zu beobachtende mangelhafte Umgang mit diesen Fragen ein relevanter Punkt, an dem sich künftige Beratungs- und Beschlussstrukturen orientieren müssen." Ein wichtiges Signal wäre dabei, "wenigstens die Hauptursache für den Vertrauensverlust der Kirche anzuerkennen und nicht länger vom 'sogenannten' Missbrauch und seiner Vertuschungsstrategien zu sprechen". (mal)