Beteiligung von Nicht-Geistlichen sei Grund für Produktivität der Weltsynode

Kardinal McElroy: Keine Synode mehr ohne stimmberechtigte Laien

Veröffentlicht am 02.11.2023 um 11:51 Uhr – Lesedauer: 

Washington ‐ Bei der Weltsynode waren erstmals stimmberechtigte Laien dabei. Für US-Kardinal und Synodenteilnehmer Robert McElroy ist klar: Das müsste auch bei künftigen Synoden so sein. Außerdem verriet er, wie über das Thema Diakonat der Frau diskutiert wurde.

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Der US-amerikanische Kardinal Robert McElroy spricht sich nach dem ersten Teil der Weltsynode dafür aus, bei künftigen Synoden immer Laien mit Stimmrecht zu nominieren. "Ich glaube nicht, dass es jemals wieder eine Bischofssynode geben sollte, die nicht auch Nicht-Bischöfe als stimmberechtigte Mitglieder und Laien als stimmberechtigte Mitglieder hat", sagte der Bischof von San Diego in einem am Dienstag veröffentlichten Interview des "America Magazine". Es gelte, die theologischen und kirchenrechtlichen Grundlagen für die Institution der Bischofssynode weiterzuentwickeln und die Beziehung zwischen Primat des Papstes, Kollegialität der Bischöfe und Synodalität des Volkes Gottes herauszuarbeiten, "denn wir können nicht zurückgehen". McElroy gehörte zu den Teilnehmern der am vergangenen Sonntag vorerst zu Ende gegangenen Synode zum Thema Synodalität, an der erstmals Laien, unter ihnen 54 Frauen, als Stimmberechtigte teilnahmen.

McElroy sprach von der Weltsynode als "wunderbarer, reichhaltiger Erfahrung": "Ich habe wirklich gespürt, dass Gott dabei anwesend war." Gerade die Beteiligung von Laien sei entscheidend dafür gewesen, dass die Gespräche so produktiv gewesen seien. Beim zweiten Teil der Weltsynode im kommenden Jahr müssten die im Schlussdokument festgehaltenen Themen vorangetrieben werden.

Grundsätzliche Debatte über Diakonat

Besonders hob der Kardinal die Debatten über den Diakonat der Frau auf der Weltsynode hervor. In den Beratungen habe sich eine grundsätzliche Diskussion über den Ständigen Diakonat entwickelt; dabei sei auch die Frage aufgekommen, ob es eine gute Idee sei, ihn mit der Weihe zu verbinden. "Es wurde also viel darüber diskutiert, ob der Ständige Diakonat neu konzipiert […] und in diesem Zusammenhang vielleicht von der Weihe abgekoppelt werden sollte, so dass die Zulassung von Frauen zum Diakonat in einem solchen Kontext viel eher möglich wäre", so McElroy. Generell sollte man sich nach Ansicht des Kardinals auf die "historische Natur" des Diakonats konzentrieren und ihn nicht in erster Linie zu einem liturgischen Dienst machen, "sondern zu einem Dienst an den Armen und Ausgegrenzten, was er an vielen Orten ist, an anderen aber nicht".

Im Schlussdokument votierte die Synode unter anderem für eine grundlegende Änderung des Kirchenrechts, um neue Formen der Entscheidungsfindung in der bislang hierarchisch von oben nach unten organisierten Kirche zu ermöglichen. In der Frage des Zugangs von Frauen zu kirchlichen Weiheämtern hält die Synode unterschiedliche Meinungen fest, die nicht in einen Konsens mündeten. Im Oktober 2024 findet der zweite Teil der Weltsynode statt. (mal)