Genn: Wunsch nach Erneuerung der Kirche keineswegs nur in Deutschland

Der Münsteraner Bischof Felix Genn sieht sich durch die Erfahrungen der Weltsynode gestärkt für den sich am Wochenende konstituierenden Synodalen Ausschuss. "Der Wunsch nach einer Erneuerung der Kirche kommt keineswegs nur aus Deutschland, sondern diesen Wunsch gibt es – natürlich mit unterschiedlichen Akzentuierungen – weltweit", sagte Genn dem Portal „kirche-und-leben.de“ (Montag). "Ich möchte im Synodalen Ausschuss weiterarbeiten, um auch für unsere Situation zu lernen, synodale Kirche zu sein." Genn nahm als einer von fünf deutschen Bischöfen im Oktober an der Versammlung in Rom teil.
Die Weltsynode habe ihn in der Einschätzung bestärkt, dass die Kirche der Zukunft eine synodale Kirche sein müsse und werde, so Genn weiter. "Wir brauchen in der Kirche verlässliche synodale Strukturen." Wichtig sei ihm, dass diese Erfahrungen in die Arbeitsweise des Synodalen Ausschusses einfließen und sich daraus die Themensetzung in ihrer Priorität entwickelt. "Ich freue mich darauf, mit diesen Menschen weiter an einer synodalen Kirche zu arbeiten und die Räume, die die Weltsynode geöffnet hat, zu nutzen."
Kluitmann: Konkrete Schritte nötig
Die Lüdinghauser Franziskanerin Katharina Kluitmann, die dem Gremium auch angehören wird, sagte "kirche-und-leben.de" am Dienstag, dass der Synodale Weg geholfen habe, Reformthemen weltkirchlich auf den Tisch zu bringen. Vom Synodalen Ausschuss erwartet sie, dass es zu konkreten Schritten kommt.
Der Synodale Ausschuss trifft sich am Freitag und Samstag in Essen zu seiner konstituierenden Sitzung. Ziel ist es, nach den Vollversammlungen des synodalen Wegs den weiteren Weg für mögliche kirchliche Reformen zu ebnen. Zudem soll der Synodale Ausschuss einen Synodalen Rat vorbereiten, dessen geplante Gründung der Vatikan allerdings mehrfach kritisiert hat. Nominell gehören dem Synodalen Ausschuss die 27 Ortsbischöfe, 27 Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und weitere 20 von der Vollversammlung des Synodalen Wegs gewählte Mitglieder an. Die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) positionierten sich klar gegen einen Synodalen Ausschuss und Rat und stimmten auch gegen eine gemeinsame Finanzierung aller deutschen Bistümer. In der vergangenen Woche bekräftigte Oster, dass er am Synodalen Ausschuss nicht teilnehmen werde. (mal)