Franziskus hatte sich besorgt über deutsche Kirchenreformen gezeigt

DBK zu kritischem Papst-Brief: Werden diesen nicht kommentieren

Veröffentlicht am 21.11.2023 um 15:59 Uhr – Lesedauer: 

Bonn/Berlin ‐ Papst Franziskus hat sich in einem Brief erneut kritisch zu Reformen der katholischen Kirche in Deutschland geäußert. Die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken nahmen dazu Stellung.

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Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) haben auf einen Brief von Papst Franziskus reagiert, in dem dieser sich kritisch zu Reformen der katholischen Kirche in Deutschland äußert. DBK-Sprecher Matthias Kopp erklärte auf Anfrage: "Der Brief von Papst Franziskus ist an vier Frauen gerichtet." Man habe davon aus den Medien erfahren. "Da wir nicht Empfänger des Briefes sind, werden wir diesen nicht kommentieren."

In einem persönlichen Schreiben an vier deutsche Katholikinnen, das am Dienstag öffentlich wurde, schreibt der Papst unter anderem, er teile die "Sorge über die inzwischen zahlreichen konkreten Schritte, mit denen sich große Teile dieser Ortskirche immer weiter vom gemeinsamen Weg der Weltkirche zu entfernen drohen". Franziskus bezieht sich in dem Schreiben auf Reformen des Synodalen Wegs und hier insbesondere auf den Synodalen Ausschuss, der die Einrichtung eines Synodalen Rats vorbereiten soll.

ZdK: Ausschuss steht auf Grundlage des Kirchenrechts

Das ZdK erklärte, der Synodale Ausschuss stehe auf der Grundlage des geltenden Kirchenrechts. Papst Franziskus habe als Neuerung bei den Beratungen der Weltsynode eine offizielle Beteiligung und Mitentscheidung von Laien eingeleitet: "Wir danken dem Papst für dieses deutliche Zeichen für mehr Synodalität, in dem wir uns eng mit ihm verbunden fühlen."

ZdK-Vizepräsident Thomas Söding schrieb auf "X", vormals Twitter: "Die Sorge um die Einheit der Kirche ist die Aufgabe des Papstes." Auf die katholische Kirche in Deutschland sei jedoch Verlass: caritativ und synodal. Ein Synodaler Rat werde auch in Rom Anerkennung finden, so der Bochumer Neutestamentler, dafür werde gearbeitet. "Zwietracht zu säen, ist keine Art."

Franziskus reagierte mit seinem Schreiben vom 10. November auf einen Brief vom 6. November. Darin brachten die Theologinnen Katharina Westerhorstmann und Marianne Schlosser, die Journalistin Dorothea Schmidt und die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz angesichts des deutschen Reformkurses ihre Sorge um die Einheit mit Rom zum Ausdruck. (tmg/KNA)

21.11., 16:30 Uhr: Ergänzt um Söding.