Vor einem Jahr entführt: Deutscher Geistlicher wieder frei
Nach einem Jahr Geiselhaft ist der deutsche Missionar Pater Hans-Joachim Lohre in Mali freigelassen worden. Der französische Sender "Radio France Internationale" (RFI) berichtete in der Nacht zu Montag, der Priester befinde sich auf dem Weg nach Deutschland.
Unterdessen zeigte sich die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) erleichtert über die Freilassung Lohres. "Die Zeit der Ungewissheit und Bedrängung ist für ihn vorbei. Auch seine Ordensangehörigen, Verwandten und Freunde können endlich durchatmen", teilte Bischof Bertram Meier, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der DBK, am Montag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) in Bonn mit. "Wir sind erleichtert und freuen uns sehr. Unser Dank gilt Gott, aber auch allen Menschen, die sich um die Freilassung von Pater Lohre verdient gemacht haben."
Lohre wurde im November 2022 in Malis Hauptstadt Bamako entführt, als er sich auf die Sonntagsmesse vorbereitete. Das Kreuz, das der aus Westfalen stammende Priester trug, wurde anschließend in der Nähe seines Autos gefunden. Er soll in den Händen der "Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime" (JNIM) gewesen sein. Sie ist für zahlreiche Verschleppungen verantwortlich. Lohre war jedoch der Erste, der in der Hauptstadt entführt wurde.
Der Missionar hat mehr als 30 Jahre in Mali gelebt und gearbeitet. Zuletzt leitete der katholische Priester in Bamako das islamisch-christliche Ausbildungsinstitut und setzte sich für den interreligiösen Dialog ein. (rom/epd/KNA)
27.11., 17.15 Uhr: ergänzt um Stellungnahme von Bischof Meier.