Schlagersänger Heino: Mache Kirchentournee für meine verstorbene Frau
Schlagersänger Heino (84) absolviert seine aktuelle Kirchentournee im Andenken an seine im November gestorbene Frau. Hannelore habe sich schon vor 14 Jahren gewünscht, dass er in Gotteshäusern auftreten solle, erzählte Heino im Interview der Sankt Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt". Seither trat er unter dem Motto "Die Himmel rühmen" in 250 Pfarrkirchen, Kathedralen und Basiliken auf. Am 12. Januar steht ein Konzert im Sankt Pöltner Dom an.
Der Glaube ist für den Sänger nach eigenen Angaben ein wichtiger Anker. Er sei sehr katholisch und sei sehr religiös erzogen worden, berichtet er. Sein Großvater sei Kantor im Kölner Dom gewesen; "ich glaube, dass ich von ihm auch die Musikalität habe", sagt Heino. "Ich will den Glauben mittransportieren – und dass er wieder wichtig wird im Leben der Menschen."
Auch Menschen mit Abstand zur Kirche anregen
Kritik an seinen Auftritten in Gotteshäusern weist Heino zurück. "Die Kirche als Institution sollte grundsätzlich froh sein, dass ich diese Art von Konzerten mache und die Kirchen fülle. In einer Zeit, wo sich die Kirche nicht so leicht tut, sind die Kirchen bei meinen Konzerten voll." Er singe dort sakrale und klassische Lieder von Mozart, Beethoven, Schubert und Brahms und Lieder wie "Großer Gott, wir loben dich", "Lobet den Herrn" oder "Ich bete an die Macht der Liebe". Er habe nie vorgehabt, die Schlager, die ihn berühmt machten, in einer Kirche zu singen.
Die Konzerte sollten auch jene Menschen anregen, die Abstand zur Kirche haben, wieder einen Weg zum Glauben zu finden, so der Sänger. Es gebe sehr gute und engagierte Pfarrer, die seine Auftritte nutzten, um Kirchenferne anzusprechen.
Heino heißt mit bürgerlichem Namen Heinz Georg Kramm und wurde am 13. Dezember 1938 in Düsseldorf geboren. Als Schlagersänger und Interpret deutscher Volkslieder wurde er in den 60er Jahren bekannt. 2013 startete er eine Art zweiter Karriere mit Cover-Versionen deutschsprachiger Pop-, Hip-Hop- und Rocklieder. Im Jahr darauf folgten Neuinterpretationen seiner eigenen Lieder im Metal-Stil. (KNA)