Ex-Ministerin Karliczek zu Synodalem Weg: Lassen uns nicht aufhalten
Die neue Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB), Anja Karliczek, hat die Fortsetzung des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland im neuen Gremium Synodaler Ausschuss verteidigt. Der Ausschuss nehme die Sorgen von Papst Franziskus und einiger kritischer Bischöfe ernst: "Aber wir lassen uns nicht aufhalten – auch nicht von Mahnbriefen oder finanziellen Blockaden", sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Mittwoch). Die Kirche lasse sich nur von innen reformieren. "Wenn der Papst die Forderungen der Basis ignoriert, ist er irgendwann ein König ohne Reich."
In dem Zusammenhang forderte Karliczek die volle Gleichberechtigung für Frauen in der katholischen Kirche. Dazu gehöre die Zulassung zu Weiheämtern, sagte sie. Die Kirche müsse sich weiterentwickeln, sonst schaffe sie sich selbst ab. "Wir sind ohnehin an einer Schwelle, an der sich immer mehr Menschen von der Kirche abwenden."
Als positives Beispiel führte Karliczek die Corona-Zeit an, in der viele digitale Messen angeboten worden seien. Gerade ältere Menschen, die oft alleine zu Hause gewesen seien, seien dadurch an die Hand genommen worden. "Die Kirche bräuchte mehrere solcher neuen Formate, um attraktiver zu werden. Sie muss zu einer Kirche werden, die nicht nur Veränderung verspricht, sondern diese umsetzt und glaubwürdig verkörpert." – Karliczek war von 2018 bis 2021 Bundesbildungsministerin. (tmg/KNA)