Kirche erinnert an Schicksal verfolgter Christen
Drangsalierungen, Drohungen, Todesangst: An Schicksale verfolgter Christinnen und Christen weltweit haben die Kirche und ihre Hilfswerke am zweiten Weihnachtstag erinnert. Dieser Tag ist dem Gebet für verfolgte und bedrängte Gläubige gewidmet. Der 26. Dezember ist der Gedenktag des heiligen Stephanus, der als erster Märtyrer der Christenheit gilt.
Auch heute noch würden viele Menschen für ihr christliches Zeugnis leiden und sterben, sagte Papst Franziskus am Dienstag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Andere würden dafür bestraft, dass sie der Frohen Botschaft folgten. Wieder andere kämpften jeden Tag darum, ihren christlichen Pflichten nachzukommen, während die Welt über sie lache.
Diese Menschen seien keine Versager, betonte der Papst: "Damals wie heute keimt der Same ihrer Opfer, der zu sterben schien, auf und bringt Frucht, weil Gott durch sie weiterhin Wunder wirkt, um die Herzen zu verändern und die Menschen zu retten."
Einige Tage zuvor hatten die deutschen Bischöfe zum Gebet aufgerufen. Mit dem speziellen Gebetstag bekenne sich die Kirche auch zur Religionsfreiheit aller Menschen, erklärte die Deutsche Bischofskonferenz. Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, der Augsburger Bischof Bertram Meier, sagte, in den Gottesdiensten dieses Tages solle der Verbundenheit mit den Not leidenden Mitchristen vor allem in den Fürbitten Ausdruck verliehen werden. Auch sind die Gläubigen zum persönlichen Gebet für dieses Anliegen aufgerufen.
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Der Gebetstag ist Teil der 2003 gegründeten Initiative "Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit", mit der die deutschen Bischöfe in den Kirchengemeinden und in der Öffentlichkeit auf Diskriminierung und Drangsalierung von Christinnen und Christen in unterschiedlichen Teilen der Welt aufmerksam machen wollen.
Das Hilfswerk missio München rief die Staatengemeinschaft an Heiligabend auf, sich stärker für eine sichere Zukunft christlicher Minderheiten weltweit einzusetzen. Präsident Wolfgang Huber erklärte: "Religionsfreiheit ist ein Grundrecht und als solches nicht verhandelbar." In einer multireligiösen und multiethnischen Welt sei sie einer der grundlegendsten Bausteine für ein friedliches Zusammenleben.
Huber nannte als Beispiel Nordostindien: In Manipur seien seit Mai Zehntausende Christinnen und Christen unter dem Deckmantel eines ethnischen Konflikts Opfer einer religiös motivierten Hetzjagd. Getragen werde diese von einer hindu-nationalistischen Regierungspolitik, die zunehmend Druck auch auf andere religiöse Minderheiten ausübe. (rom/KNA)