Papst Franziskus ruft zu täglicher Bibellektüre auf
Am sogenannten Wort-Gottes-Sonntag hat Papst Franziskus zu einer Rückkehr zu den Quellen des Glaubens aufgerufen. "Überfordert von tausend Worten, lassen wir auch das Wort Gottes an uns abperlen", sagte Franziskus im Petersdom. Aber "auf seine sanfte Kraft, die wie in einem Zwiegespräch das Herz berührt", dürfe man nicht verzichten, mahnte der Papst, der den Kampagnentag 2019 für die katholische Kirche eingeführt hatte.
Die Worte Jesu Christi seien wie Honig, verliehen dem Leben Geschmack. "Sie bringen Gottes Sanftheit zum Vorschein; sie nähren die Seele, vertreiben die Angst, besiegen die Einsamkeit", so der Papst. Wer mit Gottes Wort in Berührung steht, werde von den Schlingen der Vergangenheit befreit. "Es belebt das Herz, rüttelt es auf, reinigt es von Heuchelei und erfüllt es mit Hoffnung." Franziskus rief zu einer täglichen Lektüre des Evangeliums auf. Jeder Katholik solle eine Ausgabe immer bei sich tragen – in der Hosentasche, in der Handtasche, auf dem Mobiltelefon. Das Evangelium sei das Buch des Lebens, einfach und kurz.
Im Rahmen des Gottesdienstes berief der Papst acht Frauen und drei Männer zu Lektoren und Katechisten, darunter auch zwei Deutsche aus Regensburg. Das kirchliche Amt der Katechisten, die als Laien das Wort Gottes verkünden, hatte der Papst 2021 neu geschaffen. Zuvor gab es Katechisten bereits in Lateinamerika und Afrika, allerdings ohne offiziellen kirchlichen Status. Die rituelle Formel der Einsetzung in das neue Kirchenamt wurde eigens für den Gottesdienst im Petersdom geschaffen. (KNA)