AfD-Sprecher: Deutsche Bischöfe stimmen in "Polithetze" ein
Die AfD wirft den deutschen Bischöfen mit Blick auf deren jüngstes Grundsatzpapier zum Umgang mit Rechtsextremismus "billige Wahlkampfmanöver" vor. "Die Kirchenfürsten sollten sich daran erinnern, wofür die katholische Kirche seit etwa zweitausend Jahren steht. Und das war bestimmt nicht, auf ehrlichen, unbequemen Bürgern herumzutrampeln", erklärte der stellvertretende AfD-Bundessprecher Stephan Brandner am Freitag.
Am Donnerstag hatten die Bischöfe einstimmig eine Grundsatzerklärung verabschiedet mit dem Titel "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar". Darin hatten sie ausdrücklich die AfD genannt und damit erstmals eine im Bundestag vertretene Partei als nicht wählbar für Christen charakterisiert.
Bätzing: Partei nicht wählbar
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, führte dazu zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung in Augsburg aus: "Wir halten für Christinnen und Christen diese Partei und alle rechtsextremistischen, rechtspopulistischen Parteien für nicht wählbar." Und wer rechtsextreme Parolen verbreite, insbesondere Rassismus und Antisemitismus, könne in der Kirche weder haupt- noch ehrenamtlich mitarbeiten, fügte er hinzu. Selbstverständlich bleibe aber die Stimmabgabe bei einer Wahl eine persönliche Gewissensentscheidung.
Brandner warf den Bischöfen vor, in eine "Polithetze gegen die einzige Opposition einzustimmen". Der stellvertretende Bundessprecher ist nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr aus der katholischen Kirche ausgetreten. (KNA)