Über kritische Themen soll bei Weltsynode nicht mehr abgestimmt werden

Expertengruppe im Vatikan prüft Weihemöglichkeit für Frauen

Veröffentlicht am 14.03.2024 um 17:23 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Bei der Weltsynode wurde auch über umstrittene Themen wie die Weihe von Frauen zu Diakoninnen gesprochen. Nun hat Papst Franziskus verfügt, dass dieser und weitere Punkte von zehn Studiengruppen behandelt werden – und darüber bei der anstehenden Sitzung der Synode im Oktober nicht abgestimmt wird.

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Papst Franziskus hat zehn Expertengruppen zur eingehenden Prüfung von teils umstrittenen Themen beauftragt. Eine der Gruppen beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, ob Frauen zur Diakonin geweiht werden können. Diese Möglichkeit steht in der katholischen Kirche bislang nur Männern offen. Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag stellten Vatikan-Vertreter die zehn Fragen vor, mit denen sich die zehn neuen Studiengruppen bis Juni 2025 beschäftigen sollen. Dazu gehören etwa die Verkündigung in einer digitalisierten Welt, Anpassungen in der Priesterausbildung, der Dienst der Bischöfe und ihre Auswahl sowie grundsätzliche Fragen der Ämter in der Kirche. Bis zum 5. September soll jede der zehn Gruppen einen kurzen Bericht mit einem Arbeitsplan und einer Erläuterung ihres Themas abgeben.

Auf Nachfrage eines Journalisten sagte der Generalsekretär der Internationalen Theologen-Kommission, Piero Coda, dass der Zugang zum Diakonat "sicher" eines der konkreten Themen sein werde, mit denen sich die Experten beschäftigen. Die zehn Fragestellungen hatte Papst Franziskus in einem Brief an Kardinal Mario Grech formuliert, dem Generalsekretär der Synode. Hervorgegangen sind sie aus den bisherigen Debatten der Weltsynode. Inhaltlich geht es bei der Kirchenversammlung um neue Beratungs- und Entscheidungswege in der Kirche der Zukunft und um mehr Miteinander.

Anbindung an Synode durch Vorstellung von Zwischenstand

Die in den Studiengruppen behandelten Themen sollen bei der Weltsynode im Oktober nicht mehr zur Abstimmung kommen, heißt es in dem Brief. Damit eine Anbindung an die Weltsynode bestehen bleibt, sollen die Studiengruppen den Stand ihrer Arbeit im Oktober beim zweiten zentralen Synodentreffen im Vatikan präsentieren.

Vom 2. bis zum 27. Oktober sollen die rund 400 Teilnehmer der 16. Generalversammlung der Bischofssynode zum zweiten und abschließenden Teil in Rom zusammenkommen. Damit wird die Weltsynode zum Thema Synodalität enden. Unter den rund 350 Teilnehmern mit Stimmrecht waren im vergangenen Oktober erstmals katholische Laien, unter ihnen auch 54 Frauen.

Die Arbeit der Studiengruppen solle es der Synodenversammlung ermöglichen, "sich in ihrer zweiten Sitzungsperiode leichter auf das allgemeine Thema zu konzentrieren, das ich ihr einst zugeordnet habe und das sich nun in der Frage zusammenfassen lässt: Wie kann man eine synodale Kirche sein, die hinausgeht?", schreibt der Papst an Grech. Er hatte den mehrjährigen Prozess der Weltsynode im Oktober 2021 eingeleitet und damals betont, der synodale Weg sei eine "langsame, vielleicht mühsame Übung." (rom/KNA/epd)