Ex-Glaubenspräfekt hatte DBK-Erklärung zu AfD und Rechtsextremismus kritisiert

Deutsche Bischofskonferenz weist Kritik von Kardinal Müller zurück

Veröffentlicht am 22.03.2024 um 13:44 Uhr – Lesedauer: 

Regensburg ‐ Wie hält es die katholische Kirche mit politischen Extremisten? Die jüngste Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz gegen AfD und Co. hat Kardinal Müller auf den Plan gerufen. Die DBK weist seine Kritik zurück.

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Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat die Kritik von Kardinal Gerhard Ludwig Müller an ihrem Umgang mit politischem Extremismus zurückgewiesen. "Die deutschen Bischöfe sind, wenn sie an Demonstrationen gegen Rechts oder Links teilnehmen, weder opportunistisch noch demokratiefeindlich", sagte Matthias Kopp, Pressesprecher der Bischofskonferenz, gegenüber den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Freitag). "Im Gegenteil, sie nehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung ebenso wahr wie sie in ihrer Erklärung gegen völkischen Nationalismus ein klares Signal gesetzt haben."

Dieses Signal habe "überwältigende Zustimmung in der Gesellschaft unseres Landes gefunden", fügte der Sprecher hinzu. Die Bischofskonferenz mache sich auch in keiner Weise "zum Wahlhelfer der aktuellen Regierung", sagte Kopp. "Eine solche Wahrnehmung ist absurd."

Müller hatte sich in einem Interview mit der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" kritisch zu einer im Februar einstimmig von den deutschen Bischöfen beschlossenen Erklärung geäußert. In dem Papier wird die AfD als für Christen nicht wählbar bezeichnet. Müller mahnte in diesem Zusammenhang zur Zurückhaltung: "Als Kirche müssen wir vorsichtig sein, uns nicht sozusagen mit lehramtlicher und moralischer Autorität unmittelbar in den Kampf der Parteien einzumischen. Die Deutsche Bischofskonferenz darf nicht als Wahlhelfer der 'Ampel' auftreten und soll gegenüber der weltlichen Macht eine prophetische Distanz bewahren." (KNA)