Satzung soll überarbeitet werden – Auch Pläne für andere Gremien

Bistum Münster will keine Extremisten in Pfarreiräten

Veröffentlicht am 14.04.2024 um 09:00 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Wer extremistische oder AfD-Positionen vertritt, soll in den Pfarreiräten des Bistums Münster künftig nicht mehr mitwirken dürfen. Wie am Wochenende bekannt wurde, soll die Satzung der Pfarreiräte entsprechend geändert werden.

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Ehrenamtliche, die extremistische oder AfD-Positionen vertreten, sollen in den Pfarreiräten des Bistums Münster künftig nicht mitwirken dürfen. Daher werde die Satzung der Pfarreiräte entsprechend überarbeitet, sagte die Geschäftsführerin des Diözesanrats, Lisa Rotert, dem Münsterschen Onlineportal "kirche-und-leben.de" (Samstag). Allerdings könne dies noch bis zur nächsten Pfarreiratswahl im Jahr 2025 dauern. Danach werde man auch auf Satzungen anderer Gremien schauen. Rotert war für die Durchführung der jüngsten Pfarreiratswahl im Jahr 2021 verantwortlich.

Wegen der Umstrukturierung im Bistum Münster und der Einrichtung Pastoraler Räume dort stehe ohnehin eine Überarbeitung der Pfarreirats-Satzung an, erläuterte Rotert. In der bereits vorliegenden Empfehlung einer Themengruppe zur künftigen Gremienstruktur fehlten allerdings Aussagen zu extremistischen Haltungen, berichtete kirche-und-leben.de. Ihre Arbeit sei aber auch abgeschlossen gewesen, bevor die Bischöfe ihre Erklärung zur AfD vorgelegt hätten.

Die Deutsche Bischofskonferenz hatte bei ihrem Frühjahrstreffen in Augsburg die AfD als eine für Christen nicht wählbare Partei bezeichnet. "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar", lautet der Titel einer einstimmig beschlossenen Erklärung. Der Kirchenrechtler Thomas Schüller aus Münster hatte daraufhin rechtssichere Regeln für Ehrenamtliche in kirchlichen Gremien gefordert. Dem Bistum Münster warf er Untätigkeit vor, da es bisher nicht auf die Erklärung der Bischofskonferenz vom Februar reagiert habe. (KNA)