Präsident verstehe den katholischen Glauben nicht

US-Bischof nennt Joe Biden "dummen" Katholiken

Veröffentlicht am 19.04.2024 um 11:11 Uhr – Lesedauer: 

Michigan ‐ Seit Amtsantritt besteht zwischen dem US-Präsidenten Joe Biden und den Bischöfen ein angespanntes Verhältnis. Für seine Haltung zum Thema Abtreibung steht er immer wieder in der Kritik. Nun kritisiert ihn ein weiterer Oberhirte.

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Der Bischof der US-amerikanischen Diözese Saginaw, Robert Gruss, hat US-Präsident Joe Biden für dessen Haltung zum Thema Abtreibung kritisiert. Laut einem Bericht des "National Catholic Reporter" vom Donnerstag bezeichnete der Bischof ihn als "dummen" Katholiken, der "den katholischen Glauben nicht versteht". Und: "Ich bin nicht wütend auf den Präsidenten, er ist nur dumm. Es ist keine Dummheit in einem abwertenden Sinn. Es ist Dummheit in dem Sinne, dass er nicht weiß, was er tut, bevor er es tut", heißt es weiter.

Wie der "National Catholic Reporter" weiter berichtet, soll der Bischof in seinem knapp einstündigen Vortrag zum Thema "Vergebung als Herz des Christentums" vor zwei Wochen etwa eine Minute auf den US-Präsidenten eingegangen sein. Dabei habe der Oberhirte betont, dass er keine Abneigung gegen Biden hege, vielmehr tue er ihm leid – "das ist etwas anderes", so Gruss abschließend.

Kritik am Bischof

Kritik kam von dem Jesuitenpater und Publizisten Thomas Reese, der seit Jahrzehnten über die Arbeit der Bischöfe in den USA berichtet. Es sei unhöflich und respektlos, den Präsidenten der Vereinigten Staaten als dumm zu bezeichnen, sagte er dem "National Catholic Reporter". Die Bischöfe hätten sich in der Abtreibungsfrage immer wieder mit Biden angelegt. "Sie haben den früheren Präsidenten Donald Trump bei Themen wie Einwanderung, Gesundheitsversorgung und Sorge um die Armen kritisiert, aber am lautesten waren sie immer bei der Frage der Abtreibung", betonte Reese.

Mehrere besonders konservative Prälaten stellten immer wieder die Frage, ob Politiker wie Biden die Kommunion empfangen dürften, wenn sie das Recht auf Abtreibung unterstützten. Zuletzt meldeten sich auch als gemäßigt geltende Bischöfe zu Wort, wie der Washingtoner Erzbischof, Kardinal Wilton Gregory, der Biden als "Cafeteria-Katholiken" bezeichnete. (mtr)