"Mediennetzwerk Pontifex" führt innerkirchliche Spannungen als Gründe an

Ehemalige "Generation Benedikt" hat sich aufgelöst

Veröffentlicht am 19.04.2024 um 15:19 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ 2005 schlossen sich junge konservative Katholiken zur "Generation Benedikt" zusammen und baten sich den Medien als Gesprächspartner an. Die Gruppe, die inzwischen "Mediennetzwerk Pontifex" hieß, hat sich nun jedoch aufgelöst.

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Das Mediennetzwerk Pontifex, das 2005 als "Generation Benedikt" gegründet wurde, hat sich aufgelöst. Die Vereinigung habe ihre Tätigkeit zum 19. April eingestellt, dem Jahrestag der Wahl Joseph Ratzingers zum Papst vor 19 Jahren, teilte der Vorsitzende des Mediennetzwerks, Benno Schwaderlapp, am Freitag mit. Das derzeitige mediale Klima und wachsende innerkirchliche Spannungen würden konstruktive Diskussionen und Gespräche über den katholischen Glauben immer mehr erschweren, begründete Schwaderlapp die Auflösung. "Für eine fruchtbare Auseinandersetzung, die das Ziel der Weitergabe und Vertiefung des Glaubens hat, bleibt immer weniger Luft."

Zudem hätten interne Entwicklungen im Netzwerk zu der Entscheidung beigetragen, "mit dem Tod des großen inspirierenden Papstes Benedikt auch die Arbeit des Mediennetzwerkes abzuschließen", sagte Schwaderlapp weiter. "Es bleibt der Freundeskreis, der sich aus dieser Arbeit heraus entwickelt hat und das Netzwerk, aus welchem in den letzten Jahren verschiedene andere Projekte hervorgegangen sind." Der Vorsitzende dankte den Unterstützern während des Bestehens der Vereinigung in den vergangenen 19 Jahren. "Wir wissen von vielen Fällen, in denen die öffentlichen persönlichen Zeugnisse junge Menschen zu Christus gebracht oder sie in schwierigen Phasen in ihrem Glauben bestärkt haben. Das ist für uns eine große Freude."

Minister Liminksi gehörte zu Gründern der "Generation Benedikt"

Nach der Wahl von Papst Benedikt XVI. und dem Weltjugendtag in Köln 2005 hatten junge konservative Katholiken die "Generation Benedikt" gegründet. Der Name leitet sich davon ab, dass Besucher der Weltjugendtage zuvor auch als "Generation JP2" ("Generation Johannes Paul II.") bezeichnet worden waren. Die Mitglieder der Vereinigung sahen ihren Auftrag darin, in den Medien als Sprachrohr junger Menschen zu dienen, denen ein konservatives Verständnis des katholischen Glaubens wichtig ist. Das Mediennetzwerk beschreibt seine Aufgabe selbst als "Begeisterung für das Evangelium und den Anspruch, den katholischen Glauben in einer postchristlichen Welt auf Grundlage der Vernunft zu erklären, zu diskutieren und zu bezeugen".

Einer der Mitbegründer der "Generation Benedikt" war der heutige Landesminister in Nordrhein-Westfalen, Nathanael Liminski. Auch die Lebensrechtsaktivistin Sophia Kuby gehörte zu den ersten Mitgliedern. Nach dem Rücktritt von Benedikt XVI. und der Wahl von Franziskus benannte sich die Gruppe in Initiative Pontifex und schließlich in Mediennetzwerk Pontifex um. Zuletzt war der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Seminarsprecherkonferenz, Marvin Schwedler, ein Gesicht der Bewegung. In den vergangenen Jahren kritisierte das Mediennetzwerk wiederholt den Synodalen Weg und die Initiative "Maria 2.0". (rom)