Auch wissenschaftlicher und technischer Fortschritt fordere sie heraus

Papst Franziskus: Theologie in multikultureller Welt unverzichtbar

Veröffentlicht am 10.05.2024 um 15:26 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Die Veränderungen in zunehmend multi-ethnischen und mobilen Gesellschaften seien epochal – und auch eine wachsende Herausforderung für die Theologie, betont Papst Franziskus. Sie könne dabei einen besonderen Beitrag leisten.

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Wissenschaftliche Theologie ist nach Ansicht von Papst Franziskus in den aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen wichtiger denn je. Die epochalen Veränderungen in zunehmend multi-ethnischen und mobilen Gesellschaften seien eine wachsende Herausforderung auch an die Theologie. Der Papst äußerte sich in einer Botschaft an die Mitglieder des Internationalen Netzwerks der Gesellschaften für katholische Theologie (INSeCT). Er empfing die Theologinnen und Theologen am Freitagvormittag im Vatikan.

Der Papst betonte, auch der wissenschaftliche und technische Fortschritt – darunter die Künstliche Intelligenz – forderten die Theologie heraus. Es gehe darum, zu einem gemeinsamen Verständnis dessen zu kommen, was das Menschsein ausmache; und darum, welche Aspekte des Menschseins göttlichen Ursprungs und deshalb nicht reduzierbar seien.

In diesem Punkt müsse Theologie die Naturwissenschaften und andere Disziplinen begleiten. Theologie könne dazu beitragen, dass unterschiedliche Kulturen nicht aufeinanderprallen, sondern zu Dialog und Einklang finden.

Theologen als eine Art Pfadfinder

Innerhalb der Kirche seien Theologen eine Art Pfadfinder, erklärte der Papst. Sie seien beauftragt, die richtigen Pfade für eine Inkulturation des Glaubens zu finden. Da die Tradition lebendig sei, müsse sie die Botschaft des Evangeliums in jedem Land und in jeder Kultur fördern.

Als Disziplin, die von der menschlichen Existenz handelt, müsse das Licht der Theologie alle Realitäten erleuchten, die von anderen Wissenschaften erforscht werden, so der Papst weiter. Ein interdisziplinärer Ansatz sei daher nicht bloß eine Modeerscheinung, sondern gehöre zum Kern der theologischen Wissenschaft.

Das Internationale Netzwerk von Gesellschaften für katholische Theologie (INSeCT) wurde 1996 von dem Tübinger Theologen Peter Hünermann gegründet. Es umfasst mittlerweile mehr als 20 Theologenvereinigungen in allen Kontinenten. Europa ist durch die Europäische Gesellschaft für Katholische Theologie vertreten. (KNA)