Papst Franziskus: Konservatismus ist "selbstmörderische Haltung"
Papst Franziskus hat erneut seine konservativen Kritiker in den USA zurechtgewiesen. Angesprochen auf die US-Bischöfe, die sich seinen Bestrebungen widersetzen, die katholische Lehre und Tradition zu erneuern, antwortete Franziskus in einem am Donnerstag veröffentlichten Video: "Sie verwenden das negative 'konservativ'. Konservativ ist, wer an etwas festhält und nicht darüber hinausblicken will. Das ist eine selbstmörderische Haltung." Es gebe einen wichtigen Unterschied zwischen der "Berücksichtigung der Tradition" und dem "Eingeschlossensein in eine dogmatische Kiste", betonte der Papst. Der auf der Plattform "X" verbreitete Videoausschnitt ist Teil eines längeren Interviews, das Sender-Angaben zufolge am Sonntag veröffentlicht werden soll.
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Es ist nicht das erste Mal, dass Papst Franziskus konservative katholische Gruppierungen in den USA kritisiert. Im August sagte Franziskus in einem Gespräch mit portugiesischen Jesuiten: "Es gibt in den USA eine sehr starke und organisierte reaktionäre Haltung, die auch auf eine emotionale Bindung setzt. Diese Menschen will ich daran erinnern, dass eine rückwärtsgewandte Haltung nutzlos ist." Diese Gruppierungen hätten die wahre Lehre der Kirche durch eine Ideologie ersetzt. "Aber wenn du im Leben die Lehre aufgibst und sie durch eine Ideologie ersetzt, hast du verloren."
Auch der Apostolische Nuntius in den USA, Kardinal Christophe Pierre, kritisierte im November, einige US-amerikanische Priester, Ordensleute und Bischöfe seien "furchtbar gegen Franziskus", als sei er der "Sündenbock für alles, was in der Kirche oder in der Gesellschaft schiefläuft". In den USA wird vor allem Franziskus' Vorgehen gegen die Alte Messe, die von ihm genehmigte Segnung homosexueller Paare und seine Betonung der Synodalität kritisiert. (cbr)