Forum katholischer Männer fasst Unvereinbarkeitsbeschluss zu der Partei

Aufruf katholischer Männer: Bei Europawahl nicht die AfD wählen

Veröffentlicht am 21.05.2024 um 12:38 Uhr – Lesedauer: 

Düsseldorf ‐ "Aus christlicher Überzeugung treten wir gegen rechtsradikale Positionen ein": Das Forum katholischer Männer hat mit Blick auf die AfD einen Unvereinbarkeitsbeschluss gefasst. Außerdem rief es dazu auf, die Partei bei der Europawahl nicht zu wählen.

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Das Forum katholischer Männer (FkM) hat sich deutlich von der AfD distanziert und einen entsprechenden Unvereinbarkeitsbeschluss gefasst. Wer Mitglied der AfD oder einer anderen als rechtsradikal eingestuften Partei, Organisation oder Verein sei, sich um ein politisches Mandat für eine dieser Gruppierungen bemühe oder mit der AfD kooperiere, könne nicht Mitglied beim FkM sein, heißt es in dem jetzt vom Vorstand gefassten Beschluss, der katholisch.de vorliegt.

Zur Begründung führte das Forum an, dass man sich entschieden "gegen jegliche menschenverachtenden Tendenzen und Demokratiefeindlichkeit in unserer Gesellschaft" wende. Und weiter: "In vielen rechtsradikalen Bewegungen finden Marginalisierungen von Personen und Gruppen statt. Insbesondere die AfD hat sich in den letzten Jahren massiv in diese Richtung radikalisiert. Aus tiefer christlicher Überzeugung treten wir gegen rechtsradikale Positionen ein." Mit Blick auf die Europawahl am 9. Juni rief das Forum seine Mitglieder zudem dazu auf, "keine radikalen, demokratiefeindlichen Parteien zu wählen, insbesondere nicht die AfD".

katholisch.de-Umfrage: Deutliche Ablehnung der AfD unter Verbänden

Das FkM ist der Zusammenschluss der katholischen Verbände, die sich mit Männerseelsorge und Männerarbeit befassen, der Männerwerke und Männergemeinschaften sowie der Diözesanstellen für Männerseelsorge. Die Einrichtung ist aus der Gemeinschaft katholischer Männer Deutschlands hervorgegangen, die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet worden war, um versehrten und zu Kriegszwecken missbrauchten Männern eine Zukunft in der Kirche zu eröffnen. Viele Gründer der Gemeinschaft wie der Jesuitenpater Alfred Delp gehörten zum Widerstand gegen die Nationalsozialisten. In neuerer Zeit hat das FkM nach eigenen Angaben daran mitgewirkt, die Reflexion über toxische Elemente von Männlichkeit voranzubringen.

Mit seiner Positionierung gegen die AfD steht das FkM nicht allein: Eine Umfrage von katholisch.de unter acht großen katholischen Verbänden hatte Mitte April eine deutliche Ablehnung der Partei gezeigt. Teilweise hatten die befragten Verbände auch bereits Unvereinbarkeitsbeschlüsse gefasst. (stz)