Abtrünnige Ordensfrauen und Bischof sorgen weiter für Schlagzeilen

Mentor des Schisma-Bischofs geht auf Distanz – nur die Klarissen nicht

Veröffentlicht am 05.06.2024 um 11:21 Uhr – Lesedauer: 

Belorado ‐ Seit mehreren Wochen gehören die schismatischen Klarissen von Belorado zum exkommunizierten Bischof Pablo de Rojas und dessen Vereinigung. Nun sorgt eine in den Medien verbreitete Verbindung zu einem weiteren schismatischen Bischof für Aufsehen.

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Während die abtrünnigen Klarissen von Belorado, die derzeit weltweit Schlagzeilen machen, ihrem schismatischen Bischof Pablo de Rojas die Treue halten, wendet sich nun eine Gemeinschaft von ihm ab. Spanische Medien berichteten am Dienstag in diesem Zusammenhang von dem schismatischen Bischof Ricardo Subiron, der seinerzeit als "spanischer Lefebvre" bezeichnet wurde, und seiner Gemeinschaft, den Franziskanischen Missionaren der Unbefleckten Empfängnis Mariens, die sich seit 1970 aus ehemaligen und ausgeschlossenen Ordensleuten zusammensetzt. Diese Franziskanergemeinschaft distanzierte sich am Dienstagnachmittag in einem Schreiben ausdrücklich von de Rojas und seiner Vereinigung "Pia Unio Sancti Pauli Apostoli", zu der seit einigen Wochen auch die abtrünnigen Ordensfrauen von Belorado gehören. 

"Wir sind eine Ordensgemeinschaft, die der Heiligen Kirche treu ist und in keiner Weise mit Pablo de Rojas oder seiner Bewegung verbunden ist", heißt es in der Mitteilung der Franziskaner-Missionare weiter. Man versichere "die Treue zur heiligen, katholischen, apostolischen und römischen Kirche" und keine Verbindung zu traditionalistischen und sedisvakantistischen Bewegungen. Diese Aussagen stehen einem Zeitungsbericht zufolge jedoch im Widerspruch zu dem, was auf der Internetseite von de Rojas' Vereinigung zu lesen ist. Dort heißt es, de Rojas habe den noch 1983 von der Erzdiözese Valencia exkommunizierten Bischof Subiron 2010 um eine Bischofsweihe "sub conditione" gebeten, da er keine Gewissheit über seine Priester- und Bischofsweihe hatte.

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Diese Informationen und Fotos von Subiron, die auf der Website von de Rojas veröffentlicht wurden, führten dazu, dass in den Medien eine Verbindung zu de Rojas und den schismatischen Klarissen hergestellt wurde. Die franziskanischen Missionare dementierten diese Verbindungen und betonten, die Ordensfrauen von Belorado nicht zu kennen und nie gesehen zu haben. Sie kritisierten die ungefragte Verwendung der Bilder von Zeremonien und Liturgien, an denen Subiron teilgenommen hatte. Diese würden mit der Behauptung verwendet, Subiron gehöre der Vereinigung von de Rojas an. Dabei sei de Rojas zunächst mit guten Absichten aufgetreten und habe erklärt, eine "fromme Vereinigung von Priestern, Seminaristen und verschiedenen Ordensgemeinschaften" zu haben, so die Franziskaner-Missionare in ihrer Erklärung. Ihr Gründer habe jedoch seit vier Jahren keinen Kontakt mehr zu de Rojas.  

Der exkommunizierte Bischof Pablo de Rojas und seine Vereinigung sind seit einigen Wochen in den Schlagzeilen, weil sich die schismatischen Klarissen von Belorado von der katholischen Kirche losgesagt und sich ihm angeschlossen haben. Derzeit soll de Rojas im Kloster von Belorado ansässig sein, das Erzbistum Burgos hat ihn deshalb aufgefordert, die Räumlichkeiten zu verlassen. Doch de Rojas beteuerte, er wolle so lange in Belorado bleiben, wie die Klarissen geistliche Begleitung bräuchten. (mtr)